Mit der Eröffnung des neuen Graz Museums Schlossberg, durch welches dieser eine weitere touristische und kulturelle Aufwertung erfährt, wird dem flanierenden Publikum ein Angebot gemacht, in einer sinnlichen und familienfreundlichen Art der Besonderheit des historischen Ortes gewahr zu werden, der immerhin Teil des UNESCO-Welterbes Stadt Graz ist.
Das Graz Museum Schlossberg stößt das Tor auf zur Geschichte des Grazer Stadtberges. Ganzjährig geöffnet und zum Teil Freilichtmuseum, soll es zur ersten Anlaufstelle aller Schlossberg-Gäste werden. Im Graz Museum Schlossberg erhalten Besucherinnen und Besucher Information und Orientierung in historischer und topografischer Hinsicht. Dieses neue, familienfreundliche Museum stellt auf zeitgenössische Art die Geschichte des Schlossbergs und seine Bedeutung für Graz dar. Gemeinsam mit dem Graz Museum in der Sackstraße bildet das Graz Museum Schlossberg eine Klammer zwischen Berg und Stadt.
Die von Otto Hochreiter konzipierte und von Martina Zerovnik und Ingrid Holzschuh kuratierte Graz-Museum-Expositur am Schlossberg geht auf die Bedürfnisse eines flanierenden Publikums ein und bietet Entschleunigung in der gezähmten Natur. Das Graz Museum Schlossberg ist vollständig barrierefrei und bietet auch blinden und sehbehinderten Personen attraktive zusätzliche Angebote.
Das neue Graz Museum Schlossberg stellt die Wechselbeziehung zwischen Stadt und Berg in den Mittelpunkt. In vier Bereichen und unterschiedlichen Formaten erzählt das Museum die Geschichte des Schlossberges und seine Bedeutung für Graz.
Im sogenannten „Wundergarten“ im Innenhof des Museums können die Besucher*innen in Ruhe verweilen. Kinder gehen auf Entdeckungsreise und erkunden die Geschichten rund um die zahlreichen am Schlossberg beheimateten Fabelwesen.
Die Kanonenhalle mit dem „Graz-Blick“ bietet nicht nur die schönste Aussicht auf die Stadt und ihre Umgebung, sondern wird im neuen Museum auch die Gelegenheit bieten, die Stadt quasi als Stadtmodell historisch und topografisch interpretieren zu können, indem auf einem zentralen Bildschirm das „Rad der Zeit“ buchstäblich zurückgedreht werden kann.
Ein „Geschichts-Parcours“ im ehemaligen Kanonierhaus lädt ein zum Flanieren durch eine „historische Physiognomie des Schlossbergs“, in der die wichtigsten Monumente vor allem in ihrer politischen Bedeutung und ihren historischen Zusammenhängen erläutert werden. Der Weg führt vom Herrschersitz und Bollwerk der Vergangenheit zum Landschaftsgarten und Natur- und Freizeiterlebnis von heute.
Die Kasematte unter dem Areal – ein gigantischer Raum, geschützt durch sechs Meter dicke Mauern – ist durch den Einbau eines Liftes erstmals barrierefrei zugänglich. Dort, im Inneren des Bollwerks, veranschaulicht die multimediale „Schlossberg-Story“ rund um ein spektakuläres neues „gläsernes“ Schlossbergmodell nicht nur die Geschichte des Schlossberges, sondern gibt auch Einblick in das Innere des Berges mit seinem über sechs Kilometer langen Stollensystem.
Das neue Graz Museum Schlossberg bündelt also den zuvor aus unzusammenhängenden und unkommentierten Einzelerfahrungen historischer und naturwissenschaftlicher Denkmäler bestehenden Schlossbergbesuch zu einem Gesamterlebnis, indem es unterschiedlichste Wahrnehmungs- und Raumerfahrungen in sich vereint. Der zeitgenössische Layer des Siegerprojekts von studio WG3 verstärkt nicht den Charakter des „Kasernenhofs“ des 19. Jahrhunderts, sondern setzt mittels gezähmter Natur ein kreisförmiges dazu gegenläufiges Zeichen. Die Architekturkonzeption von studio WG3 bezieht sich letztlich auf die alte fortifikatorische Situation und die Verteidigungsgemeinschaft der (historisch zentralen) Frühen Neuzeit und schafft einen neuen Rahmen für die heutige Gemeinschaft der Erholungssuchenden.