„Impfdurchbruch“ zwischen Befürwortern und Kritikern

Nachhaltiges Streitgespräch im Servus TV zur Impfpflicht

Screenshot: Talk im Hangar 7, 20.1.2022, Moderation: Michael Fleischhacker

Selbst die Befürworter der Impfpflicht im gestrigen „Talk im Hangar 7machten das Eingeständnis: Das Impfpflicht-Gesetz hätte gestern im Nationalrat nicht beschlossen werden müssen. Ursache dafür: Omikron und der mildere Verlauf dieser Covid-Mutation.

Der Theologe und Medizinethiker Matthias Beck ist Mitglied der österreichischen Bio-Ethik-Kommission und Professor an der Universität Wien. Er war im November 2021 noch absolut für die Einführung der Impfpflicht. „Innerhalb der letzten Wochen hat sich die Situation dramatisch verändert.“ Omikron führe hoffentlich zu einer Durchseuchung, sei nicht aufzuhalten und die Impfung als „ultima ratio“ (letztes Mittel) zur Pflicht zu machen, sei damit zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr gegeben im Hinblick auf die Verfassung.

Der Immunologe Stefan Wöhrer warnt aber trotzdem davor, Omikron auf die leichte Schulter zu nehmen und weiß von schweren Verläufen bei der vermeintlichen Messias-Variante zur Beendigung der Pandemie. Er ist zwar ein Verfechter der Impfung, aber: „Ich glaube nicht, dass die Impfpflicht der richtige Weg ist.“ Er sieht darin eine Bevormundung, zumal man nicht außer Acht lassen dürfe, dass Impfungen auch Nebenwirkungen haben, auch wenn diese nur selten seien.

Der an der Uni Innsbruck lehrende Wissenschafter und Psychoneuroimmunologe Christian Schubert hat jüngst selbst eine Coronainfektion durchlaufen und warnt vor den schweren gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgeschäden, die der immer größere Impfdruck verursacht. Er spricht sich strikt gegen eine Impfpflicht aus. Omikron sieht er in dieser Situation als „positiv“ und Chance an, die Gefährlichkeit von Corona zu verringern. Seiner Meinung nach gehören alle Corona-Maßnahmen sofort gestoppt, verweist er darauf, doch den Beispielen in Spanien, Frankreich und Großbritannien zu folgen. Die Impfungen an Kindern und Jugendlichen bezeichnet er als Missbrauch mit dramatischen Langzeitfolgen für diese. Die Verantwortlichen der Politik in Österreich attackiert er in diesem Zusammenhang vehement für diese Entscheidung.

Nicht weniger hart urteilt die steirische Rechtsanwältin Michaela Hämmerle. Sie vertritt Menschen mit Impfschäden und hält als Expertin für Grund- und Freiheitsrechte fest: „Diese Impfpflicht verstößt gegen die Verfassung.“ Das Vorgehen der Regierung nehme totalitäre Züge in unserem Staat an. Hämmerle ist selbst Mutter von zwei Kindern, die mit Corona infiziert waren. Täglich muss sie verzweifelten Eltern und Menschen Ratschläge geben, wie sie mit der Situation der Impfpflicht umgehen, um nicht ihre Familien und Existenzen zu gefährden.

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