Ein Kurz-Satz, der Angst und Panik auslöste

„Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist.“

Dieser wohl überlegt formulierte Satz von Kanzler Sebastian Kurz vor einem Millionen großen TV-Publikum am 30. März 2020 brannte sich förmlich in die Köpfe der Österreicher ein. Er löste Angst und Panik aus, war aber – zum Glück oder Gott sei gedankt – eine unverzeihliche Falschaussage.

 

Diese ist die Legitimation dafür, dass eine wachsende Minderheit von Österreichern die Covid-19-Folgen und jene Pandemie anders beurteilt als es Sebastian Kurz tut. Die keine Leugner des Virus sind, aber dessen Gefährlichkeit differenzierter bewerten. Die das Hickhack um die Maskenpflicht, das An-den-Pranger-Stellen von Impfkritikern und Skeptikern, aber auch Gegnern („deren Verhalten ist schäbig“, LH Schützenhöfer) und die Einschränkung der Grundrechte nicht kritiklos hinnehmen wollen.

 

Deren Einwände vom Tisch gekehrt werden, die als „Schädlinge“ bereits beschimpft werden, die beruflich unter Druck gesetzt werden, die schon „Bürger zweiter Klasse“ sind, weil sie keinen Impfpass haben, sondern nur getestet sind. Diese Liste von Fakten ließe sich noch verlängern.

 

Auch wenn ich in Vielem nicht übereinstimme, sehe ich als Bürger und als Journalist meine Aufgaben darin, dazu beizutragen, dass die Meinungen, Argumente und Standpunkte jener gehört, gelesen und nicht verschwiegen werden. Alles andere wäre bei einem so entscheidenden, die Gesellschaft spaltenden Thema mit meinem Verständnis auf das Grundrecht für Meinungsfreiheit nicht zu vereinbaren. Denn wo der kritische Diskurs fehlt, ist die Zensur nicht mehr weit – und gleichzeitig regiert die Angst, welche, kräftig geschürt durch anhaltende Panikmache, viele Zeitgenossen kopflos macht und absonderliche Blüten treibt.

 

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