Am 15. Jänner ist es im Steiermarkhof in Graz wieder soweit. „Hundert- bis 150.000 Euro kommen bei unserer Aktion meist zusammen“, hofft Peter Krasser auch diesmal auf die Spendenfreudigkeit der Gäste für seinen Verein „Schule Äthiopien“. 142 Bilder von 102 Künstlern aus 12 Nationen kommen dabei unter den Hammer. Und die Namen sind prominent: Herbert Brandl, Gerald Brettschuh, Günter Brus, Arik Brauer, Ernst Fuchs, André Heller, Gottfried Helnwein, Markus Prachensky, Gerhard Haderer, Franz Grabmayer, Giselbert Hoke oder Eduard Angeli, um nur einige zu nennen.

„Begonnen hat alles zu meinem 50. Geburtstag vor 23 Jahren“, blickt der ehemalige Volksschuldirektor von Wies im KLIPP-Telefonat zurück. Er will der Gesellschaft etwas zurückgeben, für sein „gutes Leben in Österreich. Ich habe ja nichts dazu beigetragen, dass ich hier und nicht irgendwo anders auf der Welt geboren wurde, wo es den Menschen nicht so gut geht“, begründet er. Das Thema Bildung ist seines – also irgendwo auf der Welt eine Schule stiften, wo es keine gibt und damit Kindern eine Chance ermöglichen. Danach habe er sich auf die „Suche“ begeben und sei relativ schnell auf die von Karlheinz Böhm gegründete Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ gestoßen.

Seit damals hat Peter Krasser mit seinem Verein über 150 Benefiz-Veranstaltungen organisiert – Kunstauktionen, Konzerte, Kabaretts oder Golfturniere. „Mit der Kunst-Auktion im Jänner soll der Bau der nunmehr bereits 20. Schule finanziert werden“, erzählt er. Klarerweise freut er sich über die gespendeten Bilder, aber: „Ich bin erst zufrieden, wenn sich die Bilder in Ziegel verwandelt haben.“

Rund 300.000 Euro kostet eine achtklassige Schule. „Und so viel sammeln wir mit unserem Verein ungefähr in einem Jahr. Auch möglich, weil wir beim RTL-Spendenmarathon ,Wir helfen Kindern’ dabei sind, wo wir unser Projekt präsentieren und dann rund 100.000 Euro überwiesen bekommen.“

Für die erste Schule im Jahr 2005 musste er noch drei Jahre „sammeln“. „Damals meine erste Auktion in Wies brachte rund 3.000 Euro ein.“ Mittlerweile konnte Krasser 19 Schulen in Äthiopien mit den Spendengeldern bauen. In einer Klasse gibt es 60 Schüler. „Eine Klasse wird am Vormittag unterrichtet und eine am Nachmittag.“

Gebaut werden die Schulen von der Karlheinz-Böhm-Stiftung „Menschen für Menschen“. „Ich muss ,nur’ das nötige Geld für die Rechnungen überweisen“, so Peter Krasser. Die Kooperation sorge auch dafür, dass die Schulen in der Folge auch in gutem Zustand bleiben. „Aber die Gebäude sind aus Beton, Stahl und mit Lamellenfenstern,  halten 40 bis 50 Jahre und brauchen daher wenig Wartung.“

Auf die Frage, warum er für Äthiopien sammelt und nicht Hilfsbedürftige bei uns unterstützt: „Auch deshalb, damit die Menschen dort leben können und nicht zu Flüchtlingen werden, sondern in ihrer Heimat leben können. Und wenn mich jemand bei uns für einen Notfall um Unterstützung anspricht, dann helfe ich auch hier.“

Nur nebenbei: Peter Krasser zahlt auch seine Flüge nach Äthiopien und den Aufenthalt dort aus seiner eigenen Tasche.

Die stolze Bilanz des Vereins „Schule Äthiopien“

4,5 Millionen Euro an Spendengeldern sind es in den 23 Jahren bisher geworden. Verwendet für den Bau von 19 Schulen. Diese bieten 25.000 Kindern die Möglichkeit, in einer stabilen, hellen und einladenden Umgebung Bildung zu erlangen und damit die Hoffnung auf eine bessere Zukunft im eigenen Land.

Benefiz-Auktion:
15.1.2026, 19.00 Uhr
Steiermarkhof, Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz
Besichtigung der Bilder ab 8. Jänner von 7.00 bis 21.00 Uhr in der Hochgalerie
Auktionskatalog und Anleitung zur Online-Teilnahme, die jederzeit möglich ist: www.mfm.at/kunstauktion oder www.schule-äthiopien.at