Bedeutung des Sparens ungebrochen

Vor genau 100 Jahren wurde zum ersten Mal der Weltspartag „begangen“. Für mehr als drei Viertel der Steirerinnen und Steirer ist Sparen auch heute noch sehr wichtig. Aber das Anlageverhalten wandle sich, so das Ergebnis der aktuellen Sparstudie von IMAS im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. Diese präsentierten gestern (22.10.) in Graz Georg Bucher, Vorstandschef der Steiermärkischen Sparkasse und Vorstand Oliver Kröpfl.
Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag liegt laut aktueller Studie bei 328 Euro. 85 Prozent tun es deshalb, weil sich bei Ihnen mit dem Geld zur Seite legen ein Gefühl der Sicherheit aufbaut. Und in Österreich sei Sparen eben stark vom Bedürfnis nach Sicherheit geprägt, hebt Oliver Kröpfl diesen Umstand hervor.

Die gegenwärtige Sparquote liegt bei 11,2 (!) Prozent, ist im Vergleich zum Jahr 2015 mit „nur“ 7,2 Prozent beachtlich gestiegen. Ein unübersehbares Signal für Krisenzeiten. Nach wie vor vertrauen die Menschen zu 80 Prozent auf das klassische Sparbuch bzw. Sparkonto. Gefolgt vom Girokonto (55 Prozent) sowie Lebens- und Kapitalversicherungen (42 Prozent).
Einen Wandel erleben die Wertpapiere. Diese nehmen beim Sparen an Bedeutung weiter zu und liegen bei 40 Prozent. Im Vergleich dazu – vor zwei Jahren lag der Wert noch bei 28 Prozent. Die Wertpapierveranlagungen in der Steiermärkischen Sparkasse sind seit 2015 deutlich gestiegen. „Von 2,5 Milliarden Euro auf knapp 4,8 Milliarden Euro Mitte dieses Jahres“, so Georg Bucher.
„Eine Entwicklung, die zeigt, dass in Zeiten von anhaltender Inflation und niedrigen Zinsen immer mehr Menschen Alternativen suchen, um ihr Geld langfristig zu sichern und zu vermehren.“ Klassische Sparformen reichen also allein nicht mehr aus. Daher spricht die Bank in der Kundenberatung und dem damit verbundenen Vermögensaufbau auch von „Finanzbildung“.

Die Giro- und Spareinlagen bei der Steiermärkischen liegen bei 9,3 Milliarden Euro, wobei rund die Hälfte davon auf Girokonten liegt. „Was sicher nicht die beste Idee ist“, so Vorstand Kröpfl. „Sparen bleibt ein wichtiger Anker im Alter.“ Vorrangiges Motiv ist der berühmte „Notgroschen“, dahinter kommt die finanzielle Absicherung und Vorsorge.
Viel Luft nach oben habe weiterhin das Finanzwissen im Land, wie das Steiermärkische-Duo betont. Nur ein Drittel gibt sich selbst einen „sehr guten“ oder „ziemlich guten“ Wissensstand. In diesem Zusammenhang verweist man auf die Initiativen anlässlich des heurigen 200-Jahr-Jubiläums. Besonders hervor sticht dabei der interaktive Finanzerlebnispark (FLiP) im Grazer Joanneumsviertel. Schüler, Jugendliche, aber auch Erwachsene testen dort mit der FliP-Karte und viel Engagement ihr Finanzwissen.
Sei der erste der kommentiert