Eskimo Magnum Mandel erregte größten Ärger

„Konsum-Ente 2025“ – Preisaufschlag und weniger Inhalt

Versteckte Preissteigerungen und die sogenannte Shrinkflation sorgen bei Konsumenten zunehmend für Empörung. Dies spiegelt sich auch auf der vom Verein für Konsumenteninformation VKI ins Leben gerufenen Plattform Lebensmittelcheck wider. Fast jede fünfte der bislang rund 650 Meldungen im Jahr 2025 betrifft eine Preisveränderung durch Gewichtsreduktion oder Zutatenänderung, die äußerlich gar nicht oder nur sehr schwer erkennbar ist.

Fast 15.000 Personen beteiligten sich in diesem Jahr an der Wahl zur KONSUM-Ente, die jährlich vom VKI vergeben wird – so viele wie nie zuvor. Und die Entscheidung für den diesjährigen Sieger fiel eindeutig aus: Rund die Hälfte der Teilnehmer:innen wählten aus fünf Produkten das Magnum Mandel-Eis von Eskimo (Unilever) zu ihrem „Favoriten“. Das Eis schrumpfte und wurde teurer. Den zweiten Platz im Ranking belegte das Billa Vitamin Water Himbeere, gefolgt vom Mars Protein Riegel.

Preisaufschlag für weniger Inhalt

Den überwältigenden Sieg verdiente sich Eskimo damit, dass der Hersteller sein Eis – betroffen war nicht nur die Sorte Mandel – um zehn Milliliter schrumpfte. Betroffen war dabei sowohl das Magnum Stieleis im Einzelverkauf als auch in der Mehrstückpackung. „In einer 4er-Packung Magnum waren somit nur noch 400 anstatt 440 Milliliter Eis enthalten“, kritisiert VKI-Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer. „Mehr noch: Die geschrumpfte 4er-Packung kommt nun beispielsweise um 14 Prozent teurer.“

Zucker für gesund verkauft

Vitamine, Wasser und Himbeere. Das Etikett vom Billa Vitamin Water Himbeere erweckt den Eindruck, zu etwas Gesundem zu greifen. Beworben wird es zudem mit dem Zusatz von Vitaminen (E, B12, Biotin und Folsäure). „Das Billa Vitamin Water Himbeere besteht neben Wasser aber vor allem aus Zucker – und zwar 25 Gramm pro 0,5-Liter-Flasche“, informiert Teresa Bauer. „Das entspricht etwa 7 Stück Würfelzucker.“ Darüber hinaus enthält das Produkt 15 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter.

„Wer davon eine ganze Flasche trinkt, nimmt fast genauso viel Koffein zu sich wie mit einer 250 ml-Dose Red Bull. Für Kinder und Schwangere ist es deshalb nicht zu empfehlen“, so die Ernährungswissenschafterin weiter. Ein weiterer Kritikpunkt: Das Produkt enthält nicht eine einzige Himbeere. Die Farbe stammt von färbenden Lebensmittelkonzentraten aus Süßkartoffel, Apfel, Rettich und Kirsche. 2.613 Teilnehmer:innen (rund 18 Prozent) wählten dieses Produkt daher zum ärgerlichsten des Jahres.

Mehr Protein, aber auch viel Zucker

Auch der Mars Protein Riegel wird durch die Aufmachung mit einem gesundheitlichen Nutzen in Verbindung gebracht. Erst ein genauer Blick auf die kleingedruckte Zutatenliste offenbart, dass in dem 50-Gramm-Riegel mit seinen 190 kcal immerhin 18 Gramm Zucker stecken. „Damit ist das Produkt, trotz des Proteinzusatzes, keineswegs als vorteilhafte Zwischenmahlzeit, sondern als Süßigkeit zu betrachten. Daran ändert auch die beworbene Zuckerreduktion nichts“, erläutert Teresa Bauer.

„Wie der normale Mars-Riegel ist auch der Protein-Riegel ein hoch verarbeitetes Produkt, das zahlreiche Zusatzstoffe sowie Aromen und Palmöl enthält.“ Der größte Unterschied zwischen den beiden Riegeln liegt im Preis. Der Protein-Riegel ist um rund 80 Prozent teurer als der normale Mars-Riegel. 1.817 Teilnehmer:innen (12,5 Prozent) stimmten für den Protein-Riegel ab.

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