Er verschiebt die Grenzen des Machbaren
In den Adern des 1996 in Graz geborenen Angelino Zeller fließt das Abenteuer. Doch was ihn von vielen Extremsportlern unterscheidet, ist nicht nur sein unerschütterlicher Wille, sondern auch die Tatsache, dass ein tragischer Unfall im Jahr 2017 sein Leben auf den Kopf stellte. „Bereits davor war Klettern ein wichtiger Teil meines Lebens.“ Die Berge boten ihm eine Bühne, auf der er seine Grenzen testen und die Natur in ihrer rohesten Form erleben konnte.
In einer bemerkenswert kurzen Zeit nach seinem Unfall machte Zeller Fortschritte, die sowohl für ihn als auch für die Klettergemeinschaft als revolutionär gelten. „Was ich in meinem bisherigen Leben auch lernen durfte ist, dass Gedanken und die dazugehörigen Emotionen eine unglaublich große Macht haben und wenn man dieses Werkzeug richtig einsetzt, kann man das Leben extrem positiv beeinflussen.“
Dreifacher Paraclimbing-Weltmeister im Rollstuhl
Zeller trat dem österreichischen Paraclimbing-Nationalteam bei und erklomm schnell die Ränge, um einer der führenden Athleten im Paraclimbing zu werden, in seiner Kategorie AL1, eine Klassifikation für Kletterer, die ihre Beine nicht einsetzen können. Sein beeindruckender Aufstieg gipfelte in drei Weltmeistertiteln, acht Weltcupsiegen und Sportler des Jahres, Errungenschaften, die nicht nur seine persönliche Entschlossenheit unter Beweis stellen, sondern auch als leuchtendes Beispiel für andere dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
„Dieses Gold hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt“
Bei den Paraclimbing-Europameisterschaften in der Schweiz holte er sich nun vor „besonders schöner Kulisse“ das erste EM-Gold im Paraclimbing der Geschichte. „Dieses Gold hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt, das wollte ich gleich bei der ersten Möglichkeit holen. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist“, so der Steirer. „Meine Leistung war leider nicht ganz optimal, weil ich nicht alles herausholen konnte. Aber über Platz eins und eine Goldmedaille darf man sich nicht beklagen.“ Bei den anstehenden Paralympics in Paris sind die Kletter-Asse übrigens nicht dabei. Ihre Sportart wird erst bei den Spielen von Los Angeles 2028 dabei sein.
Lesen Sie dazu auch die Reportage im KLIPP:
Mehr über seine unglaubliche Lebensgeschichte verrät Angelino Zeller im Interview auf „Menschen im Porträt“ von Markus Leyacker:
Sei der erste der kommentiert