Der perfekte Abschied bleibt ihm verwehrt

Red Bull trennt sich vorzeitig von Helmut Marko

Es sollte nicht sein. Aus dem erhofften fünften WM-Titel von Max Verstappen beim Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi ist nichts geworden. Er hat diesen nach 21 Rennen – darunter acht Siege – um lächerliche zwei Punkte hinter Lando Norris nicht geschafft. Wiewohl Red Bull in den letzten Monaten eine erfolgreiche Aufholjagd gelungen ist. 100 Punkte war Max Verstappen bereits hinter den beiden McLaren-Piloten gelegen. Und in der zweiten Hälfte der Saison fuhr er von Sieg zu Sieg und war nahezu bei allen Rennen auf dem Podium.

Aber selbst der finale Sieg in Abu Dhabi half ihm nichts, da Lando Norris ohne viel Risiko der dritte Platz zum Titel reichte. Hinter seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Das McLaren-Duo fuhr ein sauberes, taktisches WM-Finale, ohne Probleme auf der Strecke.

Damit wurde für Helmut Marko, dem langjährigen Red-Bull-Sportchef, dann -Sportberater, oder wie immer sein Titel lautete, nichts aus dem perfekten Abschied aus der Formel 1 und von Red Bull. Fünf Mal hintereinander WM-Champion – das war Markos und Verstappens Traum. Nun ist es „nur“ der Vize-Weltmeister geworden.

Am Rande vermerkt: Da geht es auch um weniger Einnahmen und Prämien in Millionenhöhe. Aber die sind nicht das Wichtigste und das Entscheidende in solchen Momenten.

Es fühlt sich für Helmut Marko dennoch wie eine Niederlage an. Gerne hätte der 82-Jährige ehemalige Formel-1-Fahrer und Le-Mans-Sieger seinen Vertrag bis Ende 2026 erfüllt. Doch aufgrund des völlig neuen Formel-1-Regelments ab der kommenden Saison entschied sich Red-Bull-Chef Mark Mateschitz für einen totalen Neustart.

Lange Zeit hat es geheißen, dass Max Verstappen seine Entscheidung, bei Red Bull zu bleiben, nicht zuletzt auch vom Bleiben Helmut Markos abhängig machte. Wie die Zukunft im Formel-1-Team von Red Bull aussieht, werden die nächsten Wochen zeigen.

Von einem kann man aber ausgehen: Mit Helmut Marko als Rennsportchef und Sebastian Vettel schaffte Red Bull im Jahr 2010 den ersten WM-Titel, drei weitere folgten in den Jahren 2011 bis 2013. Und mit Max Verstappen gelangen ebenfalls vier Titel. Ein Erfolgslauf, der seinesgleichen sucht.

Daher wird der offizielle Abschied Helmut Markos von Red Bull zurecht ganz bestimmt gebührend gefeiert und zelebriert. Und der 82-Jährige hat sich – für die Steiermark war das entscheidend – in seinen Red-Bull-Aufgaben auch für die Wiedergeburt, dem Um- und Ausbau der Rennstrecke in Spielberg eingesetzt. Davon profitiert bis heute die gesamte Region.

Ohne die Nähe und Freundschaft zu Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz hätte es diese Entwicklung nicht gegeben. Spielberg und der Red Bull Ring sind zu einer internationalen Marke und Destination auch für den Tourismus geworden. Dafür wird Österreich und die Steiermark ihm nicht zuletzt bei seinem Abschied offiziell die nötige Anerkennung zollen. Wiewohl Helmut Marko aufgrund seiner privaten Eskapaden nie zu einem unumstrittenen, wirklichen Sympathieträger in Österreich geworden ist.


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