Goldenes Ehrenzeichen der Stadt für Jochen Pildner-Steinburg

Ein Markenzeichen des GAW-Holding-Chefs – kontroversiell zu diskutieren

Er prägte als Präsident von 2004 bis 2016 mit seinem unkonventionellen Stil den Auftritt der Industriellenvereinigung Steiermark und war auch deren Gesicht nach außen. Vor wenigen Tagen verlieh Bürgermeisterin Elke Kahr dem nunmehrigen Ehrenpräsidenten Jochen Pildner-Steinburg, das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz.

Jochen Pildner-Steinburg ist geschäftsführender Gesellschafter des familieneigenen Konzerns GAW Group Holding mit derzeit knapp 1.000 Mitarbeitern. Ein Hidden Champion mit extrem hohen Exportanteil. Das Portfolio umfasst Anlagen, Produkte sowie Industriedienstleistungen und bedient fünf essenzielle Märkte in beinahe allen Regionen der Welt: Papier, Chemie, Automation, Faser-Verbundwerkstoffe, Wasser und Abwasserbehandlung. Mit 27 Jahren übernahm Jochen Pildner-Steinburg die alleinige Geschäftsführung des Unternehmens und baute es im Laufe der Jahre zu einem internationalen Maschinenkonzern aus. 2016 übergab er die Geschäftsführer der erfolgreichen GAW Group an seine Nachfolger.

„Es ist ein Zeichen der Würdigung für das beeindruckende Lebenswerk einer Persönlichkeit, die jahrzehntelang die Geschicke der Steiermark auf dem industriellen Sektor mitgestaltet hat“, sagte die Bürgermeisterin und kam auch auf die große Leidenschaft Pildner-Steinburgs zu sprechen – Eishockey.

1999 gründete er die Graz99ers. Nach 25 Jahren übergab er nun Anfang dieses Jahres das Amt des Eishockeypräsidenten an Unternehmer Herbert Jerich. „Es ist einfach der schönste Sport“, stellte Pildner-Steinburg schlicht fest. „Viele sagen, er sei ihnen zu rau. Doch Randale hat es in all den Jahren nie gegeben.“ Seit 2020 ist er Präsident der Österreichischen Eishockey-Liga.

Bereits mit zehn Jahren startete der 1947 geborene Grazer seine sportliche Karriere im Eishockey und war bis 1973 aktiv – auch während seines Studiums der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität – und er begann später als kaufmännischer Angestellter im Familienunternehmen, dem Grazer Armaturenwerk (GAW).

Bis heute scheut er sich nicht, oft kontroversielle Standpunkte zu aktuellen (bildungs-)politischen Themen in der Steiermark, aber auch in der Republik, öffentlich kundzutun. Diese lösen dann natürlich Reaktionen der Betroffenen aus. Steinburg bekleidete zahlreiche weitere Positionen, unter anderem die des stellvertretenden Vorsitzenden des Universitätsrats der TU-Graz, die ihm 2023 den Titel Ehrensenator verlieh.

Außerdem war er bis 2017 Vorsitzender des Vereins Innoregio Styria. Zudem hatte er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Sattler AG inne, war von 2004 bis 2016 Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Steiermark, Vorsitzender des Verbandes für Standort und Gesellschaft Steiermark sowie Obmann der Denkwerkstatt Steiermark. Er ist außerdem Ehrenmitglied des Wirtschaftsforums der Führungskräfte Steiermark.

Auszeichnungen

Im Jahr 2016 erhielt der Grazer das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern in Würdigung seines wirtschaftlich und sportlich beispielhaften Wirkens. Die Universität Graz zeichnete ihnmit dem Ehrenzeichen der SOWI-Fakultät aus. Am 26. Jänner fiel der Beschluss der Stadtregierung, Jochen Pildner-Steinburg das Ehrenzeichens der Landeshauptstadt Graz in Gold zu verleihen.

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