Helmut Marko weiß, wo er sein möchte

Errichtet exklusive Gäste-Bleibe am Grünen See

Helmut Marko auf den Spuren des Didi Mateschitz. Wie sein verstorbener Freund kennt der Red-Bull-Motorsport-Chef durch sein „Zigeuner“-Leben die große weite Welt und weiß, was vermögende VIPs suchen – eine exklusive Bleibe mit viel luxuriöser Privatsphäre. Und eine solche wird Helmut Marko aus dem bis vor kurzem in Privatbesitz befindlichen ehemaligen Gasthof und jetzigem Julien-Heim machen. Dieses liegt direkt auf einer kleinen Anhöhe mit Ausblick auf den See, aber weit genug weg vom Ausflugsgasthaus Seehof.

Die Zeit, in der die Gegend um Tragöß und den Grünen See eine beliebte Sommerfrische der Wiener und der Grazer war, liegt lange zurück. Nur bei schönem Wetter ist der Besucherandrang groß. „An Spitzentagen in der Hochsaison sind es schon weit mehr als 500 Gäste, die wir bedienen“, so Gerald Wenninger. Er ist auch der Obmann des Fremdenverkehrsvereins Tragöß. Zu groß sei der Andrang, wie Kritiker vermeinen. Aber wer will sich das nicht vergönnen.

Nicht überraschend: Helmut Marko selbst – die Bauverhandlung über sein Projekt gab es kürzlich – äußert sich dazu nicht. Dass er einige seiner in der Formel 1 verdienten Millionen Euro am Grünen See „versenkt“, nicht im See, sichert ihm die Pole Position. War doch der Grüne See 2014 Österreichs schönstes Platzerl.

Es ist ein strahlender Sommertag. Wir sind zwischen Bruck und Kapfenberg ins Lammingtal abgebogen und stehen nun am Ufer des Grünen Sees. Wo wir als Gast des Seehofs auch am dortigen Parkplatz unser Auto abstellen. An den langen Tischen auf der Gasthaus-Terrasse löffeln die Besucher an ihren Eis-Kaffees. 

Vor uns eine tatsächlich smaragdgrüne Fläche, in der sich die Fichten ringsum spiegeln. Nach rechts macht der See einen Bogen und verliert sich im Dunkel der Bäume. Dahinter schießt eine Kalkfelswand hoch in den Himmel, an ihrer Spitze gezackt und schroff. Die Oberfläche des Sees ist durchsichtig, wie frisch poliertes Glas. Schwer abzuschätzen, wie tief das Wasser ist. Rund sechs bis sieben Meter, soviel wie schon seit Jahren nicht zu dieser Jahreszeit, aufgrund des Wetters und Regens, erfahren wir nachher im Tourismusbüro.

Und das Grün, das kommt nicht nur von den Fichten, die sich spiegeln. Da ist auch noch der Seegrund, der heraufleuchtet, eine Wiese, Moos, Gebüsch. Denn der Grüne See entsteht in jedem Frühjahr neu. Dann schmilzt der Schnee auf den umliegenden Bergen, das Schmelzwasser versickert im Kalkgestein und tritt wieder zutage in dieser Senke, die in Vorzeiten durch einen Felssturz entstanden ist. Aus einer Pfütze wird ein See. Und bis zum Winter hin wird er dann wieder zur Pfütze.

Die Wanderwege versinken zum Teil im Wasser. Für höchstens drei, vier Monate bleibt das so. Weil das Wasser auf dem Weg durch Karst gefiltert wird, ist es so klar. Und das wird auch so bleiben, weil auch die Zeiten vorbei sind, als vor rund zehn Jahren ein Schweizer Fotograf mit ein paar besonders schönen Unterwasserbildern den Wettbewerb eines amerikanischen Reisemagazins gewann. Diese Fotos sah auch der bekannte Schauspieler Ashton Kutcher, bekannt aus der Serie „Two and a Half Men“ und der Ex-Mann von Demi Moore. Er war davon fasziniert. 

Ohne jemals am See gewesen zu sein, postete er die Aufnahme auf seiner Facebook-Seite und schrieb von einem im Wasser versunkenen Park in Austria und dem real-life Atlantis. Kutcher löste damit einen Hype aus. Plötzlich wollten Flaschentaucher – Deutsche, Polen, Slowenen, Amerikaner, Japaner, alle – dieses Wunder der Natur erleben. Tausende Autos wälzten sich an Sommertagen durch das Tal und Touristen beschwerten sich über die vielen anderen Touristen. Bis die Gemeinde und der Naturschutz das Tauchen verboten haben. Und damit die Wanderer ins Hochschwab-Gebiet oder die Spaziergänger um den See in Oberort wieder „unter sich sind“. Und im Winter in Zukunft auch die Gäste von Helmut Markos Luxus-Bleibe, wenn sie auf der Langlauf-Loipe in Tragöß-Oberort die unberührte Natur genießen und für ihre Fitness etwas tun wollen.

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