Eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas muss möglichst rasch erzielt werden – darin sind sich sowohl Experten als auch die meisten Entscheidungsträger einig. Doch vor allem für die Bereitstellung von Wärme für Haushalte, Städte und die Industrie ist die Herausforderung, in kürzester Zeit die Transformation zu einer nachhaltigen Energieversorgung umzusetzen, extrem groß. Am 6. und 7. April 2022 treffen sich Experten von 40 Ländern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft im Grazer Congress um Lösungen zur aktuellen Energie- und Klimaproblematik zu entwickeln.
Während der ISEC 2022 werden mehr als 350 Teilnehmer in Rahmen von über 180 Beiträgen, Diskussionsrunden und Workshops konkrete Lösungen präsentieren. Eröffnet wird die von AEE – Institut für Nachhaltige Technologien organisierte Konferenz von Bundesministerin Leonore Gewessler, Tareq Emtairah von der United Nations Industrial Development Organisation UNIDO und Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds Österreich.
In vier parallelen Sessions werden an zwei Tagen umsetzungsnahe Lösungen zum Beispiel zur schwierigen Aufgabe der Flexibilisierung und Stabilisierung von Energieversorgungsnetzen oder zur Energieraumplanung als wichtiges Planungswerkzeug für Gemeinden und Städte vorgestellt. Einen wichtigen Schwerpunkt bilden dabei Erfahrungsberichte zu unterschiedlichen Technologieentwicklungen, wie zum Beispiel Hochtemperatur-Wärmepumpen, praktisch verlustfreie Wärmespeichertechnologien, prädiktive Regelungskonzepte für virtuelle Kraftwerke, Gebäudehüllelemente für serielle Gebäudesanierung, etc. die bereits großtechnisch in unterschiedlichen Anwendungssektoren umgesetzt wurden.
Laura Uuttu-Deschryvere als Repräsentantin der finnischen Hauptstadt wird als Ergebnis zur letztjährigen „Helsinki Energy Challenge“ über die Realisierung der Versorgung der Fernwärme Helsinkis mit 100% erneuerbarer Energie berichten und Ideen zur Nachahmung für Österreichs Städte liefern. Mit welchen Technologien man zukünftig aus Kläranlagen Wärme und erneuerbares Gas generieren kann und wo in Österreich bereits Demonstrationsanlagen zu besichtigen sind, wird im Rahmen der ISEC 2022 vorgestellt.
Die Dekarbonisierung der Industrie stellt eine wirtschaftliche und technologische Herausforderung für jedes einzelne Unternehmen dar, unabhängig von Standort, Größe oder Sektor. Vertreter*innen von international agierenden Unternehmen wie ArcelorMittal, AT&S, Saint-Gobain Austria und BrauUnion Österreich werden im Rahmen einer Podiumsdiskussion über Lösungen zum Ausstieg von fossilem Gas und Öl diskutierten und die Wietersdorfer AG als führendes Zementunternehmen wird deren Strategie zum Umstieg auf eine CO2 freie Produktion präsentieren.
Ein Höhepunkt beim Abendempfang der Konferenz in der Alten Universität Graz ist die Tischrede des langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Verbund AG und nunmehrigen Vorstandsmitglieds von CEOs FOR FUTURE Wolfgang Anzengruber mit dem Titel „Wie Nachhaltigkeit zu einer Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft führt“.
Sei der erste der kommentiert