Steirisches Bier mit Obst und Wildhopfen

Die Liköre und Edelbrände des oststeirischen Bio-Obstbauers Stefan Kirchengast sind bereits preisgekrönt. Im Jahr 2019 hat er begonnen, sich auch selbst gebrautem Bier zu widmen. „Bei uns in der Gegend wächst wilder Hopfen, am Waldesrand. Und ich wollte unbedingt einmal ausprobieren, wie ein Bier damit schmeckt“, erzählt der 29-Jährige von seinen ersten Bierbrau-Versuchen.

Als Quereinsteiger hat er klarerweise viel experimentiert. „Ich braue Biere nicht nach, sondern experimentiere mit Zutaten aus der Region.“ So sind zum Beispiel ausgefallene Kreationen wie Fruchtbier mit schwarzen Ribiseln oder Pale Ale mit Holunderblüten entstanden. „Da tue ich mir als Obstbauer ja leichter“, schmunzelt Stefan Kirchengast. Noch braut er mit einer 50-Liter-Anlage, aber: „Wir bauen gerade einen alten Stall um. Dann braue ich mit einem 200-Liter-Kessel“, erklärt Kirchengast.

Acht Sorten bilden das Standard-Sortiment, das er unter der Dachmarke „Terra Cervisiae“ vermarktet. „In zwei Gasthäusern wird mein Bier schon verkauft“, kommt er drauf zu sprechen, dass seine seltenen Kreationen bei Bierkennern gut ankommt. „Sie schätzen die fein abgestimmten Nuancen. Je nach Sorte schmeckt man am Gaumen die Zitrusaromen der verwendeten saisonalen Früchte“, erklärt der Neo-Bierbrauer. „Oder auch die Honigaromen aus der eigenen Imkerei etwa beim Bier Sorrent.“ Bei der dunklen Biersorte „Santorin“ wiederum sind die Bierliebhaber auf den Spuren des Vulkanlandes, hat sie doch ein kräftiges Röstaroma sowie ein Schoko- und Kaffee-Bouquet, welches das Malz liefert. Exotisch schmeckt die Sorte „Havanna“ und einen zart-hopfigen Ton besitzt das Wildhopfenbier „Schützing“, das nach seinem Heimatort benannt ist. Und auch ein saisonal leichtes fruchtiges Sommerbier findet sich in seinem Sortiment: „Cassis brauche ich mit schwarzen Johannisbeeren aus eigenem Anbau.“

Übrigens: Künftig will er Kulturhopfen nach Möglichkeit auch selbst kultivieren und die Braugerste in der Region beziehen. Noch kauft er das Malz zu. Außerdem sollen die Biere in Zukunft, wie auch das Obst, biologisch produziert werden. Der ausgebildete Obstbaumeister arbeitet umwelt- und ressourcenschonend, will sich künftig bei Bierwettbewerben messen und sieht für sein neu entwickeltes betriebliches Standbein sehr gute Marktchancen, die ihn beflügeln.

Und weil dem Kreativkopf die Ideen nie ausgehen, experimentiert er auch schon an was Neuem: „Durch ein Missgeschick ist ein Bier-Essig entstanden, aber da muss ich noch einiges ausprobieren“, will er noch nicht allzu viel verraten …

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