"Wir sind nicht (viel) besser"

Gibt es in unserem österreichischen Team ein oder zwei Trickser, Knipser, einen Spielmacher – also sogenannte Unterschiedsspieler? Leider nein. Daher ist das Gerede über Rang 22 gegen 50 überflüssig. Slowenien, die Türkei liegen ebenfalls hinter uns – und die Ergebnisse? Die Gegner mit Pressing nieder zu laufen, geht eine Zeit lang gut, bis diese ihre Spielweise darauf eingestellt haben.
Ein Paradebeispiel dafür ist Ex-Sturm-Spieler Alexander Prass, 23. Der glaubt jetzt offensichtlich schon, einen Platz im internationalen Fußball-Olymp zu haben. Nur, er hat leider (noch) nicht den Kopf und die Fähigkeiten dafür. Der gestrige Auftritt zeigte das unbarmherzig auf. Er ist noch weit weg von einem Elite-Spieler. Prass wollte Pressing spielen, doch die technisch guten Norweger zeigten dem Verteidiger seine Grenzen auf. Dabei hätte Prass als hochstehender linker Verteidiger sehr viel Raum für Läufe und torgefährliche Vorstöße gehabt. Doch Prass fehlt das technische Können dazu. Er ist nicht einmal in der Lage, einen Hydranten zu überspielen. Das hat er nie gelernt. Was er beherrscht, sind ungefährliche Querpässe und, wenn alles passt, gute Flanken. Das war es dann schon.
Teamchef Ralf Rangnick muss sich daher auf die Suche nach Verteidigern begeben, die spielerisch und damit für Torgefahr sorgen. Denn sonst nützt es wenig, wenn Österreichs Verteidiger offensiv auf der Mittellinie stehen, aber wenig daraus machen. Solange bleibt unser Team eben europäisches Mittelmaß. Mit dem einen oder anderen Ausreißer nach oben.
JL
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