Akute Bedrohung durch Keuchhusten
Der Grazer Impftag ist eine unverzichtbare Plattform für alle, die sich über Impfungen und Infektionsschutz informieren möchten – eine Gelegenheit, Wissen auszutauschen und Antworten auf drängende Fragen der Immunprävention zu finden. Heuer steht er unter dem Motto „Geschützt daheim und weit weg“ und findetam 9. November im Hotel Novapark in Graz-Gösting statt.
Das Programm spannt sich von neuesten Erkenntnissen zu Pertussis (Keuchhusten) über den aktuellen österreichischen Impfplan bis hin zu tropischen Reiseinfektionen wie Chikungunya. Die wissenschaftliche Leitung hat in diesem Jahr Daniela Kohlfürst, Expertin für Kinder- und Jugendmedizin an der Medizinischen Universität Graz, übernommen. Sie setzt damit einen starken Akzent auf die praxisorientierte Aufklärung und Prävention.
Keuchhusten als Schwerpunkt
Keuchhusten ist weltweit wieder auf dem Vormarsch, auch in Österreich und anderen europäischen Ländern wurde seit 2023 ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Die Eröffnung des Impftages übernimmt Pertussis-Experte Carl Heinz Wirsing von König (Deutschland), der auf die Dringlichkeit dieses Problems eingeht. Seine Einschätzungen werden durch Erfahrungen aus Graz ergänzt: Markus Keldorfer von der Medizinischen Universität Graz berichtet über aktuelle Fälle auf der Kinderintensivstation. Impfexpertin Andrea Grisold, Med Uni Graz, gibt Einblicke in die epidemiologische Situation in der Steiermark und Daniela Goritschan vom Gesundheitsamt der Stadt Graz erklärt Maßnahmen zur Eindämmung von Ausbrüchen wie Pertussis oder Masern.
Schutz für Schwangere und Neugeborene im Fokus
Eine besonders wichtige Rolle spielt die Impfung in der Schwangerschaft – eine entscheidende Maßnahme, um bereits Neugeborene vor Keuchhusten zu schützen. Herbert Fluhr, Universitätsprofessor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Med Uni Graz, informiert über die aktuellen Impfempfehlungen für Schwangere und die damit verbundenen Schutzmechanismen für die Jüngsten.
Ein weiteres Highlight des Grazer Impftages ist die Podiumsdiskussion „Was braucht es, um Impfraten zu erhöhen?“, die sich den Herausforderungen und Perspektiven für einen breiteren Impfschutz widmet. Vertreter:innen aus dem Gesundheitswesen, darunter Maria Paulke Korinek (BMSGPK), Ulrich Radda (ÖGK), Gerhard Kobinger (Österreichische Apothekerkammer) und Michael Sacherer (Ärztekammer Steiermark), werden ihre Sichtweisen und Lösungen diskutieren.
Was ist neu im österreichischen Impfplan?
Auch der österreichische Impfplan wird jährlich angepasst, um neueste epidemiologische Erkenntnisse und neue Impfstoffe zu integrieren. Maria Paulke Korinek (BMSGPK) gibt Einblicke in die diesjährigen Updates, wobei die RSV-Prophylaxe als besonders relevant hervorgehoben wird. Hierzu wird Monika Redlberger-Fritz, Medizinische Universität Wien, über die neuesten Entwicklungen berichten.
Schutz vor tropischen Erkrankungen
Hermann Laferl von der Klinik Favoriten informiert in einem speziellen Vortrag über reisemedizinische Impfungen. Ein weiteres Highlight ist die Vorstellung einer neuen Chikungunya-Impfung durch Angelika Wagner von der Medizinischen Universität Wien, die Reisende vor dieser tropischen Erkrankung schützen soll.
15. Grazer Impftag: Geschützt daheim und weit weg
Termin: 9. November 2024
Ort: Hotel Novapark, Fischeraustraße 22, 8051 Graz (Präsenz und virtuell)
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