Der letzte Knall
Tiefe Schnitt- und Risswunden, (Teil-)Amputationen an Fingern, Knalltraumata im Ohr, Wunden im Augenbereich sowie offene Brüche und Verbrennungen an Händen und Gesicht: Das sind mitunter die Verletzungen, von denen Betroffene von Pyrotechnik-Unfällen berichten. Mit rund 78 Prozent der Unfälle betreffen die häufigsten Verletzungen den Bereich der Hand. Durchschnittlich verletzen sich pro Jahr rund 200 bis 400 Menschen in Österreich so schwer bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen (Quelle: KFV IDB-Austria 2024).
Und dennoch Feuerwerk zu Silvester gehört für viele Menschen in Österreich immer noch dazu. Rund zwei Drittel der Verletzten sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Selten, aber doch kommt es auch zu Todesfällen durch Feuerwerkskörper-Unfälle in Österreich, zeigt die Todesursachenstatistik.
Angesichts des bevorstehenden Jahreswechsels und der Hochsaison für Knall- und Feuerwerkskörper warnt die Präventionsinstitution KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) vor den Gefahren von Pyrotechnik und deren falscher Handhabung.
Ausland lockt mit günstigeren Preisen
„Kinder und Jugendliche kommen alarmierend früh mit Pyrotechnik in Kontakt und haben Zugang zu Pyrotechnik, zu der sie vielfach keinen Zugang haben sollten. Wir müssen das Bewusstsein für die Gefahren schärfen und Händler wie Erziehungsberechtigte an ihre Sorgfaltspflicht erinnern“, so Christian Schimanofsky, KFV-Direktor. Pyrotechnik wird hier mitunter jedoch auch aus dem Ausland beschafft.
Massive Qualitätsmängel von illegaler Pyrotechnik können zum hohen Unfallrisiko beitragen: Neben unsachgemäßer und leichtsinniger Verwendung gelten illegal im Ausland erworbene Pyrotechnikartikel sowie Selbstlaborate als besonders häufige Ursache für schwere oder gar tödliche Verletzungen.
Online-Versand verboten
14 Prozent der befragten Österreicher:innen haben in der Vergangenheit Feuerwerkskörper im Ausland – online oder vor Ort – gekauft; insgesamt planen sogar 25 Prozent einen Auslandskauf, zeigt eine aktuelle IFES-Erhebung (2025). Günstigere Preise und stärkere Produkte werden besonders häufig als Motive genannt.
Online sollte man sich jedenfalls nicht für den Jahreswechsel mit Feuerwerkskörpern ausrüsten. Denn der Versand von Pyrotechnik an Privatpersonen ist gefährlich und in Österreich verboten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich die Waren von einem in- oder ausländischen Händler zusenden lässt.
Besonders gefährlich sind auch Feuerwerkskörper der „Marke Eigenbau“. In einer aktuellen KFV-Studie haben aber dennoch 7 Prozent der Befragten bereits selbst gebastelt – nicht immer ging es glimpflich aus. „Das eigenhändige Herstellen, Zerlegen oder Manipulieren von pyrotechnischen Gegenständen ist aus gutem Grund strikt untersagt. Wichtige Sicherheitsprüfungen fehlen hier natürlich. Illegales Basteln zuhause und Einkäufe, bei denen nicht alles mit rechten Dingen zugeht, können mitunter Gründe sein, warum Hilfe bei Unfällen nicht sofort in Anspruch genommen wird, wenn etwas gewaltig schief geht“, so Schimanofsky.
In einem Folder stellen KFV, Wirtschaftskammer Österreich (WKO), Bundesministerium für Inneres (BMI) alle detaillierten Informationen zum richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern bereit. HIER zum Download








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