„rotahorn“: Die Literaturpreisträger:innen 2023 stehen fest

Hans Roth, Christoph Hartner, Valerie Fritsch, Andreas Unterweger, Barbara Frischmuth, Julian Kolleritsch und Bernd Melichar (v. l.) Foto: Saubermacher

Zeitgleich mit der Eröffnung des Forum Stadtpark Graz im Jahr 1960 erschien erstmals auch die Literaturzeitschrift „manuskripte“ und ist damit die Älteste. Gründer Alfred Kolleritsch ist im Jahr 2020 verstorben. Seit 2011 stiftet Saubermacher-Eigentümer Hans Roth in Kooperation mit den „manuskripten“ den „rotahorn“-Literaturpreis und bereichert damit die österreichische Kulturlandschaft.

„Der Förderpreis ist mit 4.000 Euro für den ersten und 3.000 Euro für den zweiten Preis dotiert“, so Hans Roth bei der Präsentation der diesjährigen Preisträger:innen Carolin Callies und Alexander Micheuz. Sie überzeugten die Fachjury, bestehend aus den steirischen Autor:innen Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Bernd Melichar, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky, von ihrem literarischen Können.

„Carolin Callies‘ Gedichte sind der Beleg dafür, dass sich experimentelle Literatur und soghaftes Lesevergnügen gegenseitig nicht ausschließen“, begründet die Jury. „Sie sind verspielt und gebildet, von höchstem sprachlichem Niveau und amüsant zugleich – innovative Lyrik, die sich Trends verweigert. Auch in ihrer Tätigkeit als vielseitige Literaturvermittlerin weiß die Mannheimerin durch Einfallsreichtum, Witz und Stil zu überzeugen. Ihre Arbeiten zeugen nicht zuletzt vom Einfluss der österreichischen Lyrik-Avantgarde um Friederike Mayröcker und Ernst Jandl. Den manuskripten ist Callies seit 2019 durch Veröffentlichungen und gemeinsame Auftritte auf der Buchmesse Leipzig verbunden.“

„Alexander Micheuz wiederum gilt schon länger als Geheimtipp der jüngeren Grazer Literatur“, so die Jury. „Seine unangepassten Ideen und sein schelmischer Witz à la Wolfi Bauer werden auch von Kolleg:innen wie Clemens Setz und Cordula Simon hochgeschätzt. Der Grazer hat schon mehrfach in den manuskripten veröffentlicht. Mit dem Preis verknüpft die Jury die Hoffnung, dass er sein mit Spannung erwartetes erstes Buch möglichst bald vorlegt.“

Am Rande der Präsentation wurde auch das Thema Bücherverkauf diskutiert. In Österreich gibt’s ab einem Verkauf von 15.000 Exemplaren das „Goldene Buch des Handels“. Erfolgreiche Autoren erreichen auch weit höhere Verkaufsauflagen, wie Schriftstellerin Valerie Fritsch andeutete. Andere hochdekorierte Preisträger – zum Beispiel auch Nobelpreisträger Peter Handke – schaffen in Österreich kaum hohe fünfstellige Verkaufserfolge. Eine schwierige Phase war auch die Corona, weil es in dieser Zeit kaum Lesungen gab, die logischerweise den Verkaufserfolg befeuern.

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