Christopher Drexler – ein „ELHA“ auf Bewährung

Seine Wahl im Landtag nicht einstimmig. Werner Amon neuer Landesrat.

„Durch mich verkleinert sich die Landesregierung.“ Eine gehörige Portion Selbstironie zeigte Werner Amon im kleinen Kreis nach der Medien-Vorstellung als kommendes Mitglied der Landesregierung. Mit der Wahl von Christopher Drexler zum Landeshauptmann am Montag wird Amon zu dessen Nachfolger als Landesrat für die Regierung gewählt.

„Spezi“ aus alten Tagen

Der neue Landeshauptmann hat seinen „Spezi“ aus den Tagen der Jungen ÖVP gleichsam aus dem „politischen Ausgedinge“ zurück in die Tagespolitik geholt. Der Weststeirer Werner Amon, 53, verheiratet und Vater von vier Kindern, saß knapp 30 Jahre für den ÖAAB im Nationalrat. Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner machte ihn für kurze Zeit sogar zum ÖAAB-Generalsekretär. Sebastian Kurz wollte ihn nach seiner Machtübernahme nicht, weil Amon aus den Tiefen des ÖVP-Parteiapparates kommt. Er bot Amon daher als Trostpflaster die hoch angesehene Funktion des Volksanwalts an. Ein hochdotierter Job und in den Parteien ein Versorgungsposten für Altpolitiker. Werner Amon arbeitete immer nach dem Motto: „Die Partei ist alles, ohne Partei bin ich nichts.“

Nagl war ohne Chance

Es gibt Funktionäre in der steirischen ÖVP, die in Ex-Bürgermeister Siegfried Nagl den für die ÖVP politisch attraktiveren Kandidaten gesehen hätten. Vor allem in Hinblick auf die kommende Landtagswahl 2024. Auch wenn das Vertrauen der Wähler in die ÖVP wieder steigen wird, was zu erwarten ist: Nur dann, wenn Christopher Drexler auch in Graz bei der Landtagswahl 2024 seine Partei zur Nummer 1 macht, hat er berechtigte Chancen, die Funktion des Landeshauptmannes zu halten. Aus dieser Sicht hätte ihm die nach wie vor gegebene Popularität von Nagl politisch nützen können.

Opposition zurückhaltend

Am Montag im Landtag erfolgt die Wahl von Christopher Drexler allerdings nicht einstimmig. Bis jetzt sind ihm nur die Stimmen der SPÖ als Koalitionspartner gewiss und damit natürlich die Mehrheit. Die Neos und die KPÖ verweigern den sogenannten Vertrauensvorschuss für Drexler. Die FPÖ und die Grünen halten sich noch bedeckt.

Eines ist klar: Christopher Drexlers Regierungsstil kann schon aufgrund seines Alters – er ist 51 – nicht der eines „Landesvaters“ sein. Wie sein Förderer und politischer Schirmherr Hermann Schützenhöfer, 71, in den Medien oft bezeichnet worden ist.

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