Dünne Luft für ihn als Berufspolitiker

Christopher Drexler will nicht Vize-LH sein. Privat damit in der Sackgasse?

Über die politische Zukunft und die Reformen in der künftigen blau-schwarzen Koalition herrscht zwischen Mario Kunasek (FPÖ) und Christopher Drexler (ÖVP) bei den Verhandlungen am Flughafen Graz laut Aussendungen bereits viel Einigkeit. Über Drexlers persönliche Zukunft tauschen sich die beiden Parteichefs hingegen nur streng vertraulich aus.

Variante 1:

Mario Kunasek lehnt es ab, wie bisher zu erfahren war, dass Christopher Drexler als Landeshauptmann-Stellvertrter der Regierung angehört. Wiewohl es in der Vergangenheit üblich war, dass der Chefverhandler des Juniorpartners automatisch den Posten des LH-Stellvertreters ausübt. Christopher Drexler selbst hat aber im Vorfeld der Wahl erklärt, als Vize nicht zur Verfügung zu stehen. Der neue FPÖ-Landeshauptmann könnte seinen Aufgabenbereich ohne Drexler an seiner Seite und als „LH-Schatten“ in der Öffentlichkeit ungestörter wahrnehmen und sich den viel zitierten Landeshauptmann-Bonus bei den Steirerinnen und Steirern erarbeiten.

Variante 2:

Es kommt zu einem Gesinnungswandel bzw. 180-Grad-Schwenk von Drexler. Dieser einigt sich mit Kuansek, künftig doch Landeshauptmann-Stellvertreter sein zu wollen. Ein solcher Schritt bedeutete allerdings einen herben Verlust an Glaubwürdigkeit für ihn – auch außerhalb seiner Partei.

Variante 3:

Drexler wird nicht Vize-Landeshauptmann, sondern tritt in die zweite Reihe zurück, bleibt aber (vorerst) in der steirischen Politik. Wie seinerzeit Landesrat Christian Buchmann. Dieser musste als Landesrat gehen, verblieb aber (vorerst) im Landtag.

Variante 4:

Der 53-jährige Drexler scheidet aus der steirischen Politik aus. Der ÖVP-Landesparteivorstand hat ihn ja bekanntlich vorerst mit den Koalitionsverhandlungen beauftragt. Die ÖVP müsste dann für ihn einen halbwegs attraktiven Job finden. Möglich wäre auch eine Beschäftigung im privaten Bereich oder im ÖVP-nahen Umfeld.

Derzeit also eine ganz schwierige Entscheidungs- und Lebensphase für Christopher Drexler und seine Familie. Er müsste dann auf seine gewohnte Infrastruktur verzichten. Sprich Büro und Mitarbeiterstab, über den er seit knapp zwei Jahrzehnten verfügt. Dienstauto mit Chauffeur, das ihn täglich in Passail abholt, wohin es dann immer geht, und weitere Annehmlichkeiten.

Hinzu kommt, dass ohne Regierungsfunktion sein Einkommen als Politiker weit niedriger ausfällt. Aufgrund seiner persönlichen Lebenssituation benötigt der 53-jährige Noch-Landeshauptmann aber ein entsprechendes Einkommen, um die familiäre Existenz abzusichern.

Scheidet Christopher Drexler aus der Regierung aus, müsste keines der bisherigen ÖAAB-Regierungsmitglieder (Werner Amon, Karlheinz Kornhäusl) seinen Platz räumen. Besteht Drexler darauf, zu bleiben, dann sieht die Sache völlig anders aus. Aufgrund der Umstände daher wenig vorweihnachtliche Stimmung in der ÖVP-Zentrale am Karmeliterplatz in Graz.

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Bemerkungen :

  • user
    Helmut Sampt December 11, 2024 um 3:55 pm
    In wenigen Tagen wissen wir mehr......