Seine Mission war unsere bedrohte Natur

Wie und was unsere Natur bedroht, die damit verbunden dramatischen ökologischen Umwälzungen (Stichwort: Klimawandel). Dieser Entwicklung widmete sich der Grazer Künstler Martin Roth in seinen Arbeiten. Er lebte (1977 – 2019) in New York und verstarb dort auch.
Seine positive Haltung allem Lebenden gegenüber und sein tiefes, von Zuneigung bestimmtes Interesse an den Prozessen der Natur machten Martin Roth zu einem sensiblen Beobachter und zum Mahner, der uns versichert hat, dass wir, wenn wir den Umgang mit den Ressourcen weiter intensivieren, wir uns wohl selbst auslöschen werden.
Die Galerie Reinisch Contemporary erinnerte mit der Wiederholung der Installation „Untitled (Persian Rugs)“ aus dem Jahr 2012 an diesen so jung von uns gegangenen Ausnahmekünstler.

„Für mich ist es sehr wichtig, dass meine Arbeit lebt, dass sie sich ständig verändert. Leben verändert sich natürlich dauernd, und deshalb ist es mein Medium – es ist nicht die Malerei, es ist nicht die Bildhauerei, es ist tatsächlich die Natur.“ (Martin Roth).
Günther Holler-Schuster: Persische Gartenteppiche verdichten die kosmologische Ordnung – sie sind Symbole einer Paradiesvorstellung. Martin Roth hat dem Teppich tatsächlich Leben eingehaucht, indem er darauf Gras säte. Das Gras sprießt, verdeckt in der Konsequenz des Menschen Bemühungen und führt den symbolischen Zustand wieder zurück in einen realen.

Teppiche sind grundsätzlich pflegeintensiv, bedürfen der Observation, damit sie ihre Farbenpracht entfalten können und Schädlinge sie nicht vernichten. Auch das gesäte Gras bedarf der Obsorge. Das gibt dem Kunstwerk einen besonderen Status. Es existiert nur solange man sich darum kümmert. Das ist nicht nur ein Paradigmenwechsel in Bezug auf den Werkgedanken, es ist auch – wie in fast allen Arbeiten von Martin Roth – ein Symbol für die Koexistenz allen Lebens.
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