Hofübergabe im bäuerlichen Sinn
Kurz versagte ihm die Stimme nach seinem offiziellen Statement und vor seinen Danksagungen. Offensichtlich ein bewegender und besonderer Moment für Franz Titschenbacher, als er im steirischen Presseclub die „Hofübergabe im bäuerlichen Sinn“, wie er es ausdrückt, vor Journalisten bekannt gibt.
Gestern Abend (22.1.) sind in der Vorstandssitzung des Bauernbundes alle Weichen gestellt worden: Rechtzeitig vor der kommenden Landwirtschaftskammerwahl übergibt Präsident Franz Titschenbacher seine Spitzenfunktion als Präsident an den erfahrenen und fachlich versierten Leobener Bezirkskammerobmann und Biobauern Andreas Steinegger, 54.
Mit der ebenso sachpolitisch fundierten und kompetenten Vizepräsidentin Maria Pein wird Steinegger die Anliegen der steirischen Bäuerinnen und Bauern mit vollem Einsatz und klarer Stimme vertreten sowie das Haus Landwirtschaftskammer mit ruhiger Hand weitersteuern.
Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer wird zudem die Funktion der nach 125 Jahren ersten weiblichen Bauernbund-Obfrau übernehmen. Die Gremien des Steirischen Bauernbundes haben Steinegger und Schmiedtbauer einstimmig in ihren Funktionen designiert.
Es sei eine „geordnete Hofübergabe im bäuerlichen Sinn“, so Titschenbacher: „Der Entschluss ist in mir im letzten Jahr gereift, seit meinem 60. Geburtstag.“ Er begründet seine Entscheidung damit, „weil – wie auf jedem Bauernhof – eine rechtzeitige und gut gewählte Weichenstellung Stabilität und Kontinuität ermöglichen und gewährleisten.“
Sichtlich mit den Tränen kämpfend schloss er: „Es war mir eine besondere Freude, für die bäuerlichen Familien mit vielen Persönlichkeiten und Wegbegleitern tätig zu sein. Er selbst werde weiterhin im Raiffeisenverband tätig sein und auch im Biomasseverband im Bereich der erneuerbaren Energien. „Aber letztendlich werde ich hoffentlich auch die Zeit haben, wieder mehr Bauer, Familienvater und auch mehr Opa.“
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