Holpriger Start in die Fahrrad-Saison

Wer sein spezielles Bike will, muss warten

„Wir haben jetzt eine Situation wie ein Wirt“, beschreibt Harald Scherz (Sport Scherz), steirischer Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe für den Handel mit Mode und Freizeitartikeln, die dramatische Lage. „Wie wenn ein Wirt seinen Saal voll mit Gästen hat, aber kein Bier für sie. Die vorbestellten Räder werden einfach nicht geliefert und wenn, dann nur ganz eingeschränkt.“ In seinem Fall sind von den 1.000, die per Bankgarantie bereits bestellt werden mussten, erst 200 eingetroffen. Auch im Online-Handel sieht es seinen Informationen nach nicht viel besser aus. „Es ist noch schlimmer als im Vorjahr. Und auch fürs nächste Jahr zeichnet sich keine Besserung ab. Frühestens im Herbst 2024, heißt es von Seiten der Produzenten. Eine Katastrophe!“

Nicht anders sieht es auch Matthias Leichtfried, Geschäftsführer von Weichberger, auch einem großen Anbieter in Österreich: „Leider verschieben sich die Liefertermine der Hersteller Woche für Woche. Sie haben einfach mit Lieferschwierigkeiten im Bereich der Fahrradteile zu kämpfen -Schalthebel, Bremsen, usw. Eine lange Planung ist also nicht möglich. Kunden sollten sich auf Wartezeiten einstellen oder etwas Flexibilität bei Farbe und Ausstattung haben. Auch der Online-Handel hat nicht mehr Ware auf Lager und gerade beim Rad sollte man wirklich auf die richtige Beratung achten.“ Daher setzt man bei Weichberger noch intensiver auf Beratung, auf das richtige Einstellen des Rades und intensiven Kundenkontakt.

Neu: Click & Collect

Wie groß das Interesse am Radfahren ist, zeigte sich auch bei der Hausmesse bei Friesis Bikery in Gleisdorf. „Mehr als 500 Gäste haben sich über die neuesten Bike- und E-Bike-Trends informiert“, so Michael Friesenbichler. Die Lieferproblematik ist natürlich unter Kunden und Fans ein heiß diskutiertes Thema. Aber Michael Friesenbichler – als ehemaliger Wettkampfsportler im Paragleiten schon da ständig mit wechselnden „Bedingungen“ konfrontiert gewesen – , lässt sich von seinem neuen Konzept nicht abbringen. Sein neues Online-Shop-Komplettsystem soll nun den Bike-Handel revolutionieren. Gemeinsam mit dem Premium-E-Bike-Verleih iBIKE-BOX spannt er ein Netz an Click & Collect und Service-Stations über ganz Österreich. „Online-Shopping ist in der Bike-Welt natürlich schon länger angekommen, aber der Versand von Bikes und vor allem E-Bikes hat bislang etliche Hürden für den Kunden mit sich gebracht. Zusammenbau, Einstellung und Service der Räder mussten vom Kunden selbst bewerkstelligt oder organisiert werden.“

Worauf er setzt: „Mit iBIKE-BOX haben wir ein Netzwerk an rund 100 Verleihstationen in ganz Österreich, welche wir nun zu Click & Collect und Service Stations ausbauen. Konkret bedeutet das, dass wir das online gekaufte Bike direkt zu einer der rund 100 iBIKE-BOX-Stations bringen.“ Allein steiermarkweit sind es 37 solcher Stationen. Nach Terminvereinbarung wird das Bike/E-Bike direkt vor Ort von unseren Technikern fertig montiert, auf den Kunden eingestellt und persönlich übergeben.

Auch für das regelmäßige Service der mittlerweile hoch technischen Räder bietet Friesenbichler eine Lösung: „Völlig unkompliziert kann man sein online bei uns gekauftes Bike oder E-Bikes nach telefonischer Terminvereinbarung bei den iBIKE-BOX Service-Stations zur Wartung abgeben.“ Diese ist ohnehin der Schlüssel für den Erfolg in der jetzigen Phase – gerade auch für den Online-Handel.

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