Tatort Hühnerstall in St. Marein: Eier-Dieb aus Südamerika

Da staunten die zu Hilfe gerufenen Jäger in St. Marein bei Graz nicht schlecht. Ein südamerikanischer Nasenbär war in einen Hühnerstall eingedrungen und hatte dort Eier gestohlen.
Der betroffene Landwirt war besorgt um seine Hühner und hatte daher gestern Nachmittag (24.3.) den Obmann der Gemeindejagd verständigt. Wie das ursprünglich von Kolumbien bis Uruguay heimische Tier in die Steiermark gekommen ist, darüber rätselt man noch. Bezirksjägermeister Harald Schönbacher konnte mit einem Team der Arche Noah bald einfangen.
Mittlerweile hat das exotische Tier im Tierpark Herberstein eine neue Heimat gefunden. Dort ist der junge Nasenbär erst einmal eine Woche lang auf der Quarantänestation, bevor er dann nach eingehender Untersuchung zu den anderen Nasenbären ins Gehege darf.

Für den Menschen sind die Nasenbären zwar nicht gefährlich, dennoch sind es keine Streicheltiere. Auf der Liste der Europäischen Union wird das Tier aufgrund der Bedrohung vor allem für heimische Vogelarten als invasive Art geführt: Die hohe Vermehrungsrate mit 3-7 Jungen pro Weibchen und die Anpassungsfähigkeit an unsere Kulturlandschaft als Allesfresser machen die Tiere zu einer Gefahr für heimische Arten.
Als geschickte Räuber von Gelegen und Jungvögeln können Nasenbären durch ihr Fressverhalten zusätzlichen Schaden bei vielen bereits unter Druck geratene Arten anrichten. Verantwortlich für das Auftreten in unseren Breiten ist der Mensch: Weil sie so possierlich anzusehen sind, wurden Exemplare über den Tierhandel nach Europa verkauft. Sämtliche Vorkommen gehen auf entkommene oder ausgesetzte Tiere zurück, heißt es von der Landesjägerschaft.
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