Es wäre ein Glücksfall. Nightrace – die letzte Chance

Beim gestrigen (28.1.) Nacht-Riesentorlauf auf der Planai in Schladming stand bekanntlich kein Österreicher am Podest. Heute Abend gibt’s beim Slalom – mit 22.500 Tickets ausverkauft – die nächste Chance. Genauer gesagt die letzte Chance. Denn im Hinblick auf die kommende Alpine Ski-WM in Saalbach (4. bis 16. Februar) wäre ein Sieg beim Slalom ein Glücksfall. Auch die heimischen Journalisten realisieren schön langsam das sich abzeichnende mögliche Drama:
Und zwar, dass die heimischen Athleten von Saalbach ohne WM-Gold in einer der klassischen Disziplinen heimfahren könnten. Für den Ski-Sport insgesamt wären viele Medaillen-Gewinner aus unterschiedlichen Ländern natürlich eine Werbung. Nur die österreichischen Fans sehen das nicht so.

Bei den Damen wurden in diesem Winter bisher 20 Rennen ausgetragen.
2x ist mit Cornelia Hütter auch eine Österreicherin ganz oben gestanden. Die weiteren Sieger hießen: 2x Federica Brignone, 2x Sofia Goggia und 3x Federica Brignone (alle drei Italien), Lauren Macuga (USA), Lara Gut-Behrami (Schweiz), 2x Sara Hector (Schweden), Alice Robinson (Neuseeland), 2x Mikaela Shiffrin (USA), 2x Camille Rast (Schweiz) und 2x Zrinka Ljutic (Kroatien).
Bei den Herren hat es 24 Rennen gegeben.
Und da dominierten vor allem die Schweizer und Norweger. Die Sieger hießen: 7x Marco Odermatt, Justin Murisier, Alexis Monney, Franjo von Allmen und Thomas Tumler (alle aus der Schweiz), Henrik Kristoffersen, 2x Alexander Steen Olsen, Fredrik Moller, Timon Haugan und Atle Lie McGrath (alle aus Norwegen), 4x Clément Noel (Frankreich), James Crawford (Kanada), Mattia Casse (Italien), Albert Popow (Bulgarien). Ein Österreicher ist da leider noch nicht dabei gewesen. Also haben unsere Herren heute in Schladming die letzte Chance auf einen Sieg vor der WM in Saalbach.

ORF – am wenigsten Medaillen-verdächtig
Einen wichtigen Beitrag zur realistischen Einschätzung der heimischen Chancen auf WM-Medaillen liefern die Moderatoren und Kommentatoren des ORF bei den Übertragungen. Es ist als Zuseher zeitweise sinnvoller, den Ton abzudrehen, denn peinlich sind die Interviews eines Ernst Hausleitner, eins Rainer Pariasek und wie sie da alle noch heißen. So als würden sie andere Rennen kommentieren.
Kitzbühel ist ein Highlight vom Event her. Der ORF versucht, diese Story weiter zu drehen, bis zur Übersättigung. Ob das nun Charity-Events sind – in Flachau, in Schladming, in Kitzbühel –, die Interviews mit den sogenannten VIPs. Da vermeinen Sportreporter plötzlich, auch Smalltalk mit Prominenten führen zu können – eine völlige Fehleinschätzung. Und da wird klar, dass die Präsentationen eines Dominic Heinzl um Klassen besser sind, als die der selbstgefälligen ORF-Moderatoren. Ihre Performance ist im Gegensatz zu den Athleten nur in den seltensten Ausnahmen Medaillen-verdächtig.

Dazu gehören auch seit wenigen Jahren die Auftritte der weiblichen Sport-Reporterinnen. Die vor lauter Begeisterung, dass sie dabei sein dürfen, jede Distanz und „Coolness“, vermissen lassen. Aber dafür Peinlichkeiten produzieren, wie jene ORF-Journalistin, die Arnold Schwarzenegger auf Englisch zu interviewen versuchte. Der dann, wie gewohnt, in seiner Muttersprache antwortete. Diese Hoppalas haben in Tirol offensichtlich Tradition, wie seinerzeit schon Tirols Landeshauptmann Günther Platter David Alaba auch in Englisch begrüßte ...
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