Null, eins oder Double
In den letzten zehn Jahren hatte Red Bull Salzburg quasi ein „Abo“ auf die Meisterschaftsschale. Zu breit und stark war der rund 250 Millionen Euro teure Kader. Heuer stehen die Vorzeichen schlechter für die Bullen. Das zu erwarten gewesene Intermezzo mit dem keinesfalls charismatischen Gerhard Struber als Trainer ist Geschichte. Außer dem hoch umjubelten Auswärtssieg gegen Benfica Lissabon (mit zehn Mann) hatte er kein glückliches Händchen. Nun hat Sturm sogar mit Punktegleichstand die Chance auf das Double. Erstmals wieder seit der Ära Kartnig. Das war mit der verstorbenen Trainer-Legende Ivica Osim im Jahre 1999. Also vor 25 Jahren!
Aber leer auszugehen und nur zwei Mal ehrenwerter Zweiter zu werden – auch das kann auf die Blackies zukommen. Die Herausforderungen in den letzten sechs Runden sind große: Kommenden Freitag beginnt es bereits mit Rapid Wien (in Liebenau) und dann am 24. April bereits das „Rückspiel“ in Wien-Hütteldorf. Anreise nach Salzburg in die Arena zum Match gegen die Bullen am 28. April. In beiden Fällen heißt es: Verlieren verboten. Das Cupfinale gegen Rapid – viel Arbeit am „Tag der Arbeit“ – steigt am 1. Mai im Wörthersee Stadion in Klagenfurt. Bereits am Sonntag darauf folgt das Steyrer-Derby gegen Hartberg in Graz. Die beiden letzten Partien – in Linz gegen den LASK und gegen Klagenfurt in Graz – sollten nicht mehr meisterschaftsentscheidend sein.
Die Bullen aus Salzburg haben auf dem Papier im Meisterschaftsfinish die vermeintlich leichteren Aufgaben zu lösen. Gewinnt Sturm allerdings das Cupfinale am 1. Mai gegen Rapid mit tausenden Fans im Rücken, dann sollte der Sieg den Höhenflug der Schwarzweißen aus Graz befeuern. Bei Punktegleichstand würden mit einem weinenden Auge die Bullen aufgrund des besseren Torverhältnisses neuerlich über die dann elfte Meisterschale in Folge jubeln können.
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