Sonnenuhr nimmt keine Rücksicht auf Sommerzeit
„Mach es wie die Sonnenuhr: zähl die heitren Stunden nur!“ - besagt ein deutsches Sprichwort. Auch in der steirischen Landeshauptstadt Graz finden sich zahlreiche Sonnenuhren. Wohl zu den bekanntesten gehört jene am Karmeliterplatz an der Fassade des Steiermärkischen Landesarchiv.
Im Herbst des Jahres 1986 wurde dort vom steirischen Künstler Wolfgang Buchner nach zweijähriger Arbeit die sogenannte „Milchstraßenwand“ fertiggestellt. Diese gestaltende Wandmalerei mit einer Sonnenuhr im Zentrum und zwei Skulpturen aus Kristall schmücken das südliche Giebelfeld des Gebäudes am Karmeliterplatz Nr. 3, der ehemaligen, 1633 eingeweihten Karmeliter-Kirche.
Wolfgang Buchner ist im Zuge von Recherchen für seine Studien immer wieder im Landesarchiv zugegen und da ergeben sich auch oft Gespräche mit Passanten über seine Wandmalerei. „Dabei ging es auch um die Genauigkeit der Sonnenuhr“, erzählt er gegenüber KLIPP. „Es wurden Uhrenvergleiche mit dem Ergebnis angestellt, dass die Sonnenuhr nahezu eine Stunde nachginge.“ Und Wolfgang Buchner klärt die verwunderten Passanten auf: „Die Sonnenuhr ist auf die ,normale’ Winterzeit eingestellt und nicht auf die künstlich eingeführte Sommerzeit.“
Die Sonne nimmt also auch keine Rücksicht auf die Sommerzeit und geht bis zu deren Ende am 27. Oktober immer eine Stunde nach.
Ausführliche Informationen zum Wesen und Ursprung einiger Bildfiguren der Milchstraßenwand gibt's HIER zum Nachlesen.
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