„Text im Klang" sieht heuer bereits seiner 6. Ausgabe entgegen. Von Anfang an verstand sich das Projekt als Labor, das mediale Verschränkungen umzusetzen versucht, deren Fokus auf dem Impuls liegen. Texte wie auch der aktive Austausch zwischen Komponist:innen und Autor:innen liefern dabei Initialimpulse zu neuen Kompositionen. Nicht Vertonungen im klassischen Sinn sind dabei intendiert, keine Übersetzungen mit Stimme oder Sprecher:in, keine klanglichen Repräsentationen der Texte – gefragt ist vielmehr der konkrete Text als Movens in seinen zum Beispiel rhythmischen und syntaktischen Qualitäten, in seinen klangsprachlichen Färbungen, in seiner atmosphärischen oder thematischen Dichte, als semantische Widerlager ...
Die Versuchsanordnung von „Text im Klang“ wird im Rahmen der einzelnen Jahrgänge dabei immer wieder leicht modifiziert: 2014 und 2016 dienten den Komponist:innen Texte verschiedener österreichischer Autor:innen in verschiedenen Paarbildungen als Impulsgeber, bei den Aufführungen wurden Musik und Text teils verschränkt, letztere von einer Schauspielerin oder den Autor:innen selbst vorgetragen, teils dabei auch live oder beispielsweise als bearbeitete Zuspielung in den musikalischen Part integriert. 2018 lag der Fokus für alle Komponist:innen auf einem konkreten Kurztext, 2020 entstanden sowohl Text wie Musik zu einem gemeinsam erarbeiteten Thema völlig neu. 2022 wiederum war Ferdinand Schmatz' "das gehörte feuer. orphische skizzen" der Ausgangspunkt der neuen Kompositionen, die teils Fragmente des Textes sowohl akustisch als auch visuell einbezogen, teils auch vom Autor selbst gelesen wurden.
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