Uni Graz forscht erstmals an Veränderung von Stürmen durch Klimawandel

Ergebnisse zeigen, dass sie künftig in nördlicher Hemisphäre im Frühling häufiger werden

Mit dem Klimawandel nehmen auch die Extremwetterereignisse zu. Hinter Flutkatastrophen wie im Sommer 2021 entlang der Ahr, im letzten Herbst in Niederösterreich oder im spanischen Valencia stehen sogenannte abgeschnürte Höhentiefs: Langsam ziehende Stürme in den mittleren Breiten, die oft enorme Regenmengen mit sich bringen.

Das Wegener Center der Universität Graz hat nun erstmals untersucht, wie sich diese Stürme im Klimawandel verändern könnten. „Wir rechnen damit, dass anhaltende Höhentiefs nördlich des 40. Breitengrads und in Ostasien schon früher im Jahr auftreten werden. Insbesondere Kanada, Nordeuropa, Sibirien und der Norden Chinas müssen sich auf häufigeren langanhaltenden Starkregen im Frühling einstellen“, sagt Projektleiter Douglas Maraun.

Österreich liegt zwischen den Breitengraden 46° und 49° Nord, Dänemark und Norwegen zwischen 54° und 71° Nord.

Die Ergebnisse der Studie wurden soeben im Wissenschaftsjournal Communications Earth & Environment veröffentlicht.

Trotz der verheerenden Folgen von Starkniederschlägen, gab es bislang kaum Forschung zur Frage, wie sich solche Stürme im Klimawandel verändern könnten. Wissenschaftler vom Wegener Center der Universität Graz haben diese Frage in Kooperation mit Kollegen der Universität Reading, Großbritannien und dem Institut für Atmosphären- und Klimawissenschaften in Bologna, Italien nun erstmals detailliert untersucht.

Aditya Mishra, Erstautor der Studie, erklärt: „Wir haben 18 verschiedene aktuelle Klimamodelle im Hinblick auf solche Stürme analysiert. Alle sechs Stunden wurden aus den Modellen Wetterkarten ausgelesen und anhand dieser die Zugbahnen und die Intensität der Höhentiefs untersucht.“ Durch den Vergleich der Modelle können die Forscher:innen zuverlässige Aussagen über Veränderungen treffen. „Generell verschieben sich diese Stürme mit dem Klimawandel weiter nach Norden, und ihre Saison dehnt sich vom Sommer und Herbst weiter in den Frühling aus“, fasst Mishra zusammen. Er forscht nach Abschluss seines Doktorats an der Uni Graz nun an der Universität Uppsala in Schweden.

Vorbereitung und Anpassung unerlässlich

Ob ein Starkregenereignis zur Katastrophe wird, hängt auch davon ab, was zur Prävention unternommen wurde. „Durch gezielte Maßnahmen wie Renaturierung und eine funktionierende Frühwarnung können wir uns vor Extremwetter und den Folgen des Klimawandels zumindest teilweise schützen“, unterstreicht Douglas Maraun.

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