Stadion Liebenau kriegt ein großes Upgrade

Diese Pläne wurden über den Sommer von der Stadt Graz erarbeitet

Es ist offiziell: Graz wird kein zweites Stadion bekommen. Sondern es wird ein großes Upgrade für die Merkur Arena geben, sodass dort künftig wieder Länderspiele und Champions-League-Spiele durchführbar sein werden. Kurz vor Sommerbeginn ist es zu einer Einigung zwischen SK Sturm, GAK 1902 und Vertreter:innen der Rathauskoalition gekommen, sich in der Frage nach der künftigen Heimstätte der Vereine auf die Merkur Arena in Liebenau zu konzentrieren. Nicht zuletzt die Kostenentwicklung hat den Ausschlag gegeben, alternative Optionen nicht weiter zu verfolgen.

„Es ist sinnvoll, dass mit dieser Lösung beide Vereine eine Heimat bekommen, die zeitgemäße Standards erfüllt. Dass wir uns mit dem SK Sturm Graz und dem GAK 1902 auf diesen gemeinsamen Weg einigen konnten, ist mehr als erfreulich“, erklären Bürgermeisterin Elke Kahr, Klubobmann Karl Dreisiebner (Die Grünen) und SPÖ-Klubvorsitzende Daniela Schlüsselberger.

Das Vorhaben im Detail

Die zuständigen Abteilungen der Stadt haben über den Sommer intensiv an den Vorbereitungen für eine Erweiterung des Stadions gearbeitet. In der Oktobersitzung wird dem Gemeinderat eine umfassende Prüfung und Machbarkeitsstudie vorgelegt. Das Ziel: Die Zuschauerkapazität auf mehr als 20.000 Plätze erhöhen und das Stadion an die Anforderungen der UEFA für die Champions League sowie an internationale Länderspiele anpassen.

Das aktuelle Stadion Graz Liebenau, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1997 als Heimstätte für die Vereine SK Sturm Graz und GAK 1902 dient, bietet aktuell Platz für rund 15.300 Personen. Um den aktuellen Anforderungen der Bundesliga, der UEFA hinsichtlich Champions League und internationalen Länderspielen gerecht zu werden, sind umfassende Modernisierungen nötig.

Projektschritte: Ein umfassendes Bedarfsprogramm wird die Anforderungen an das Stadion in Abstimmung mit den Heimvereinen präzisieren. Anschließend erfolgen vertiefte Untersuchungen der Bestandsanlagen, insbesondere im Bereich des Brandschutzes, der Statik und der Stadiontechnik. Darauf aufbauend wird geprüft, wie ein Ausbau bei laufendem Spielbetrieb durchführbar ist. Gleichzeitig wird ein Verkehrskonzept erstellt, um die An- und Abreise der Fans optimal zu gestalten. Notwendige Gutachten zu Lärm- und Lichtemissionen werden ebenfalls angefertigt, um sicherzustellen, dass alle Umweltauflagen erfüllt werden. Am Ende dieser Schritte steht die Ermittlung der voraussichtlichen Kosten für das Projekt.

Die Leitung für die Machbarkeitsstudie übernimmt die Stadtbaudirektion. Ein Projektteam, bestehend aus Vertreter:innen der Stadion Graz Liebenau GmbH, der Fußballvereine SK Sturm Graz und GAK 1902 sowie der relevanten Fachabteilungen, wird die Planung und Umsetzung steuern. Auch die Abteilung für Immobilien wird unterstützend tätig sein, insbesondere in Bezug auf Grundstücksakquisitionen und die gutachterliche Betreuung.

Budget und Zeitplan: Die geplanten Untersuchungen sollen bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Insgesamt sind für die Durchführung der Machbarkeitsstudie und aller vorbereitenden Schritte 270.000 Euro veranschlagt.

Diese Stückerl soll das Stadion spielen

  • Kapazitätserhöhung: Das Stadion soll mehr als 20.000 Fans fassen können, was eine deutliche Erweiterung gegenüber den aktuellen 15.300 Plätzen darstellt.
  • Anpassungen an Bundesliga-Auflagen: Das Stadion wird kontinuierlich an die aktuellsten Anforderungen der Bundesliga angepasst.
  • Sicherheitsinfrastruktur: Umfassende Modernisierungen sollen die Sicherheit der Zuschauer erhöhen.
  • Verpflegungs- und Verkaufsstände: Es ist eine umfassende Erweiterung der Verpflegungs- und Verkaufsstände sowie der Sanitäranlagen vorgesehen, um den gestiegenen Anforderungen bei Großveranstaltungen gerecht zu werden.
  • Skyboxen und Logen: Der Hospitalitybereich soll erheblich erweitert werden, mit Platz für bis zu 2.000 Gäste. Dazu gehört auch die Errichtung zusätzlicher Skyboxen und Logen, um das Stadion für VIP-Besucher attraktiver zu gestalten und internationalen Vorgaben zu entsprechen.
  • Spieler- und Betreuer:innenbereich: Notwendige Verbesserungen im Bereich der Spieler- und Betreuer:innenzonen, wie erweiterte Aufwärmbereiche und eine Spielerlounge, stehen ebenfalls im Fokus des Projekts.
  • Räumlichkeiten für UEFA-Offizielle: Die Erweiterung von Kabinen, Dopingkontrollräumen und Büros für Offizielle der UEFA wird durchgeführt, um die internationalen Standards zu erfüllen.
  • Medien und Presse: Ausbau des Medien- und Pressebereichs, einschließlich Kommentator:innenräume und eines Fotograf:innenraums.
  • Vereine: Auch die Infrastruktur für die beiden ansässigen Vereine wird weiter ausgebaut, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten.
  • Außenbereiche: Parkplätze und Zugänge sollen verbessert werden, um den Zuschauerströmen besser gerecht zu werden. Dafür wurden bereits wichtige Vorbereitungen getroffen.
  • Stadiontechnik: Anpassungen im Bereich der Stadiontechnik sollen sicherstellen, dass das Stadion den neuesten Anforderungen entspricht.
  • Nachhaltigkeit: Geplant sind moderne Energiesysteme, Photovoltaikanlagen sowie Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen und Energieverbrauch. Auch die Barrierefreiheit wird weiter optimiert.
  • Branding für Vereine: Eine moderne Fassadenbeleuchtung soll es ermöglichen, die Außendarstellung des Stadions flexibel an die Farben und Logos der beiden Heimvereine anzupassen – „Branding auf Knopfdruck“.

Nach Vorliegen der Studie wird es zu Gesprächen mit der Landesregierung kommen, die über die Entwicklung informiert ist.

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