Das Duo Helmut Marko und Didi Mateschitz

Der Wechsel zur Hybridmotor-Technologie 2014 stellte Red Bull nach vier Weltmeistertitel plötzlich vor gewaltige Probleme. Plötzlich waren die Bullen damit konfrontiert, dass sie praktisch nur hinter Mercedes hinterher fahren mussten.„Mercedes hat einen Motor gehabt, der um mindestens 50 PS stärker war als unser Triebwerk, noch dazu zuverlässig“, so Helmut Marko in der ORF-Dokumentation „Von der Partytruppe zum Weltmeisterteam“.

Sebastian Vettel musste mehrere Ausfälle hinnehmen, konnte in der Saison 2014 kein einziges Rennen gewinnen. Der absolute Tiefpunkt aber war ausgerechnet das Comeback der Formel 1 nach Österreich im Jahr 2014, als nach elf Jahren Pause wieder auf dem von Dietrich Mateschitz revitalisierten Red Bull Ring in Spielberg gefahren wurde.

Und das war klarerweise DAS nationale Motorsport-Highlight schlechthin. Red Bull Racing als vierfacher Weltmeister – zurück in der Steiermark, auf dem eigenen Kurs. Rund 225.000 Besucher waren in Spielberg dabei, unter ihnen logischerweise tausende Fans von Sebastian Vettel und Red Bull.
Doch die Rückkehr wurde zur Enttäuschung. Sebastian Vettel schied beim Heimrennen nach nur 34 Runden wegen eines erneuten technischen Defekts an seinem Red Bull aus. Er war zuvor schon mit Leistungsverlust in der zweiten Runde zurückgefallen. Ein schwerer Schlag – vor allem auf heimischem Boden. Auch Teamkollege Daniel Ricciardo kam nicht über Platz 8 hinaus. Die Konkurrenz fuhr weit davon. Nico Rosberg siegte knapp vor seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton, nachdem beide an den beiden Williams-Fahrern in der ersten Reihe, Felipe Massa und Valtteri Bottas, vorbei mussten.

In dieser Phase war Helmut Marko als enger Vertrauter von Didi Mateschitz nicht nur Motorsportchef, sondern Krisenmanager in einem zunehmend ungeduldigen Team. Es wurde eine lange Durststrecke.
Der einzige Lichtblick in diesem Jahr war Daniel Ricciardo, der den zurück getretenen Marc Webber ersetzt. Der Neuzugang aus dem Red-Bull-Junior-Team gewann drei Rennen und war damit der einzige Nicht-Mercedes-Pilot, der 2014 ganz oben auf dem Podium steht.
Der Vierfach-Weltmeister am Ende der Saison 2014 nur auf Platz 5, Ricciardo auf Platz 3. Der Vize-Weltmeistertitel in der Konstrukteurs-WM ist nur Wenig Trost. Obwohl Sebastian Vettel für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 einen Vertrag mit Red Bull Racing besaß, verließ er das Team zum Saisonende 2014 und landete bei Ferrari. Mit ihm gehen auch die Erfolge. 2015 bleibt das Team ohne Sieg. Die Dominanz von Mercedes hat begonnen. Lewis Hamilton wurde insgesamt 6 Mal Weltmeister (2014 bis 2020) und ein Mal Nico Rosberg (2016).

„Frische Energie“, wie es die Bullen ausdrücken, soll 2016 der von Helmut Marko „entdeckte“ Max Verstappen bringen. Mit nur 18 Jahren holt man ihm aus dem Jugend Team zu Red Bull Racing. „Wenn wir nicht wüssten, wie mental stark er ist und sonstige Qualitäten er hat, hätten wir das nicht gemacht“, so Helmut Marko. Verstappen müsse dem Druck standhalten und natürlich auch kontern. „Er will ja Weltmeister werden.“
(Für Archiv-Details KI-unterstützt)
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