Viel lobende Worte und Auszeichnungen für Außerordentliches

Tradition haben die Ehrungen von steirischen Persönlichkeiten für ihre Verdienste durch das Land Steiermark. Landeshauptmann Mario Kunasek: „Mit einem Ehrenzeichen wollen wir die Persönlichkeit, die Tatkraft und den besonderen Einsatz derjenigen, die sich um unser Land und seine Menschen verdient gemacht haben, würdigen und dafür Dank sagen. Diese Menschen haben außerordentliche Leistungen über das erwartbare Maß hinaus in ihrem unmittelbaren und persönlichen Wirkungsbereich, in ihrem schöpferischen und beruflichen Umfeld, erbracht. Menschen wie diese haben eine besondere Bedeutung für das gesellschaftliche Miteinander, da sie mit außergewöhnlicher Initiative, beständigem Einsatz und Courage am Gelingen des Wandels und der Entwicklungen beteiligt sind.”

Diese Woche gab es gleich zwei festliche Anlässe in der Aula der Alten Universität in Graz. Diese können Sie unter folgenden Links nachlesen:

Ehrenzeichen des Landes Steiermark

Weitere Ehrenzeichen



KLIPP stellt einige Persönlichkeiten noch einmal ins Schaufenster, über die in der Vergangenheit über Medien wiederholt berichtet worden ist – natürlich eine „subjektive“ und daher unvollständige Auswahl.


Mag. Dr. Gernot Fischer – Vater der „Montana Haustropfen“

Legendär seit Generation und weit bekannt sind die „Montana Haustropfen“ des Familienunternehmens. Im Februar dieses Jahres feierte der gebürtige Senior seinen 90. Geburtstag und sein 60-jähriges Berufsjubiläum. Der gebürtige Grazer fand seine Berufung früh in der Welt der Pharmazie, die ihm sein Vater bereits vorgelebt hatte. In seiner Jugendzeit legte er den Grundstein für eine Karriere, die nicht nur akademisch glänzen sollte, sondern vor allem menschlich.

Unter der Führung von Gernot Fischer erblühte ein erfolgreicher, steirischer Familienbetrieb, der sich dem Wohl der Menschen und der Heilkunst pflanzlichen Ursprungs verschrieb. Sein Unternehmergeist schuf auch das Phygra-Institut für Physikotherapie, ein Ort, der die Genesung und das körperliche Wohl in den Mittelpunkt stellt, in einer Zeit, als die ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit noch in den Kinderschuhen steckte. Fischer stellte sein Wissen und seine Integrität auch in die Dienste der Österreichischen Apothekerkammer, wo er mithalf, die höchsten ethischen Standards des Berufsstandes zu wahren.

Honorarkonsul Mag. Friedrich Möstl – aktiv auf vielen Ebenen

Der Grazer Friedrich Möstl hat sich in der Welt der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung einen weithin bekannten Namen gemacht. Er ist Partner bei Deloitte Österreich und geschäftsführender Gesellschafter der Möstl & Pfeiffer Steuerberatungs GmbH. Das Wirken von Friedrich Möstl reicht aber weit über die Grenzen seiner beruflichen Tätigkeit hinaus. Er ist ein allgemein beeideter gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Sein Engagement für die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist von tiefer Verbundenheit geprägt.

Friedrich Möstl steht auch für ein großes soziales Herz. Er hat wichtige Vereinsfunktionen inne, darunter als Finanzreferent der VinziWerke Österreich und als Obmann-Stellvertreter des VinziMarkt Graz. Zudem ist er Vizepräsident des Grazer Musikvereins und zeigt damit seine Verbundenheit mit Kunst und Kultur. Ein Zeichen seines grenzüberschreitenden Engagements ist sein Dienst als Honorarkonsul der Ukraine.

Mag. Karl Heinz Wirnsberger – Verdienste um das Joanneum

Nach seinem Eintritt in den Landesdienst wurde Wirnsberger schnell zu einer unverzichtbaren Führungskraft. Er war an vorderster Front dabei, als das Joanneum aus der Landesverwaltung ausgegliedert wurde – ein gewaltiger, komplexer Prozess, den er mit ruhiger Hand begleitete. Er hatte immer das große Ganze im Blick und kümmerte sich zugleich um jedes Detail, von Gutachten bis zur Finanzübersicht. Sein größtes und bleibendes Vermächtnis ist eng mit Schloss Stainz verbunden.

Er leitete die monumentale Übersiedlung der jagdkundlichen und landwirtschaftlichen Sammlungen von Schloss Eggenberg nach Stainz. Unter seiner wissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Führung entwickelte sich Stainz zu einem Ort, der heute drei Museen beherbergt.

Honorarkonsul a.D. Dr. Ernst Wustinger – Engagement für Red Bull Projekt Spielberg

Der gebürtige Wiener Ernst Wustinger kam nach dem Jus-Studium nach Graz und wurde im Steirischen Wirtschaftsbund tätig. Nach mehreren erfolgreichen Sanierungsprojekten war er Geschäftsführer und Eigentümer der Pankl Racing GmbH, die er an die Börse brachte. Auch war er Chefverhandler des Landes Steiermark für das Red Bull-Projekt in Spielberg. Des Weiteren zählten das Amt als Vorstand der WEOS Invest AG und der Steirischen Wachstums-Fonds-Beteiligungen AG sowie Aufsichtsrat der Holding Graz zu seinen Arbeitsstationen. Der sportbegeisterte Ernst Wustinger agierte auch als Vizepräsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SK Puntigamer Sturm Graz.

Zusätzlich zu all seinen verantwortungsvollen Aufgaben übernahm Ernst Wustinger für viele Jahre das Amt des Honorarkonsuls für Italien. Seit seiner Bestellung zum Honorarkonsul der Republik Italien für die Steiermark hat sich Wustinger mit Hingabe und Leidenschaft für die Vertiefung der vielfältigen Verbindungen zwischen unserer Region und Italien eingesetzt.

Film-Produzent Dieter Pochlatko – „Der Bockerer“ trägt auch seine Handschrift

Sein Wirken ist geprägt von unbändiger Energie und immensem Engagement. Er ist der Produzent, der Filmemachern Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten bietet, der die Kunst über das Kalkül stellt und dadurch Werke von nationaler und internationaler Bedeutung hervorgebracht hat, darunter Meisterstücke wie „Klimt”, die „Der Bockerer”-Reihe, „Der Trafikant” und der preisgekrönte Film „Atmen”. Seine Filme sind ein Spiegel unserer Gesellschaft, oft mit Preisen geehrt, immer berührend.

Dieter Pochlatko übernahm die Filmproduktionsgesellschaft Epo-Film von seinem Vater und führte sie nicht nur weiter, sondern in eine neue Ära der Kinematografie und Fernsehproduktion, wobei er stets darauf bedacht war, die steirische Heimat als einen ebenso wichtigen Filmstandort wie Wien zu etablieren. Wenn man von Dieter Pochlatko spricht, muss man auch vom Filmzentrum im Rechbauerkino in Graz sprechen. Seit vielen Jahren betreibt er diesen Ort, der sich zu einer der wichtigsten Kulturinstitutionen für Filmkultur in der Steiermark entwickelt hat. Zudem hat er maßgeblich dazu beigetragen, die Diagonale in Graz langfristig zu verankern, und mit seiner Erfahrung die Entwicklung der vielfältigen und professionellen Filmförderlandschaft der Steiermark mitgestaltet.

Günter Schilhan – Steiermarks bekanntester ORF-Regisseur

Seit vielen Jahren ist der Filmemacher Schilhan dem ORF treu verbunden. Er hat eine gewaltige Zahl von Dokumentationen geschaffen. Als Gestalter der Reihe „Inter-City spezial” war er ein Brückenbauer zur Welt. Er öffnete Türen zu den Seelen weltberühmter Persönlichkeiten und ließ sie ihre ganz persönlichen Lieblingsstädte enthüllen. Wir durften mit dem Dalai Lama durch Lhasa wandeln, wir blickten in den tiefsten Kern des Vatikans mit Papst Benedikt, und er zeigte uns das Herz Prags durch die Augen von Vaclav Havel.

Schilhans filmisches Meisterwerk, die Dokumentation über den Schriftsteller Ian Rankin und dessen Edinburgh, war ein triumphaler Moment seiner Karriere und wurde mit der Goldenen ROMY als beste TV-Dokumentation ausgezeichnet. Ein überwältigender Teil seiner Arbeit widmet sich den Themen, die das Grüne Herz Österreichs ausmachen. Er hat der Region ein filmisches Gedächtnis gegeben, indem er die komplexen und bewegenden Epochen der steirischen Geschichte aufgearbeitet hat. Mit feinfühligem Blick hat er zum Beispiel die unvergesslichen Porträts über den Dirigenten und Klangpionier Nikolaus Harnoncourt geschaffen, ebenso über Jochen Rindt und Gert Steinbäcker.

Professor Dr. Oskar Stocker – Ausstellung am UNO-Sitz New York

Seine familiären Wurzeln liegen in Osttirol. Die Krönung seines internationalen Ruhmes ist wohl in der Porträtserie „Facing Nations” zu sehen, ein Monumentalwerk in über hundert großformatigen Porträts von Menschen unterschiedlichster Herkunft aus Graz. Die enorme Bedeutung dieses Projekts wurde durch die Ausstellung am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York unterstrichen – die bisher einzige Ausstellung eines Österreichers an diesem Ort.

Besonders und ebenfalls einmalig: Beim vom Steiermarkmagazin KLIPP initiierten Projekt „Österreich würdigt Stille Helden vom Salzkammergut“ wurden Arbeiten von Oskar Stocker auch in der Kathedrale in Gent in Belgien gezeigt. Darunter erstmalig und auch letztmalig ein Bildnis von Adolf Hitler. Diese Ausstellung und die Tatsache, dass der Führer Adolf Hitler in der Kathedrale in Gent als Bildnis zu sehen war, sorgte in Belgien in den Medien zum Teil für Kritik und Unverständnis.

Bundesminister a.D., Landesrat a.D. Michael Schmid

Keine Überraschung, dass sein Parteifreund Mario Kunasek einen seiner Vorgänger als Parteiobmann spät, aber doch, für seine Verdienste für die Steiermark besonders ausführlich und detailliert würdigte. Schmids Weg ist der eines Architekten im wahrsten und umfassendsten Sinne des Wortes – er hat nicht nur Häuser und Büros entworfen, sondern Räume für gesellschaftliche Entfaltung geschaffen und Strukturen reformiert, die bis heute wirkmächtig blieben. Geboren in den Nachkriegswirren in Bayern, kehrte seine Familie schnell in die steirische Heimat Graz zurück. Doch seine „zweite Heimat“, das bäuerliche St. Martin am Grimming, wurde zur prägenden Werkstatt seiner Seele.



Schmids Studium an der Technischen Universität Graz war von jener frühen Selbständigkeit geprägt, die Charakter formt: Er musste sich seine Ausbildung selbst finanzieren. Nach erfolgreichem Abschluss und einer Zeit der Mitarbeit in führen den Positionen, etwa beim Bau der Handelskammer oder dem Umbau der Grazer Oper, gründete er sein eigenes Architekturbüro. Als klassischer Quereinsteiger wagte er den Sprung in die Politik und wurde direkt zum steirischen Parteichef der Freiheitlichen Partei bestellt. In der Landesregierung vertiefte sich Michael Schmid als Landesrat in die Materie.

Professor Richard Kriesche – seit Jahrzehnten ein Visionär für audiovisuelle Medien

Er ist ein Mensch, dessen Leben und Werk ein tiefes, unerschütterliches Engagement für die Kunst, die Wissenschaft und die Gesellschaft selbst widerspiegelt. Ihn als bloßen „Vielbeschäftigten“ oder „Vielschaffenden“ zu bezeichnen, wäre Eulen nach Athen zu tragen. „Sein unbändiges Übermaß an Kreativität hat ein Werk hervorgebracht, das sich durch ein Höchstmaß an künstlerischer und analytischer Qualität auszeichnet. Er ist ein Medienkünstler und -theoretiker, dessen künstlerische Interventionen konsequent in den Dienst der Wissensvermehrung in Bezug auf die Wahrnehmung der Realität gestellt werden“, unterstrich LH Kunasek in seiner Laudatio. Geboren in Wien, studierte Richard Kriesche an der Akademie der bildenden Künste und an der Universität Wien. Er begann seine Lehrtätigkeit in Graz, wo er etwas später die Abteilung „Audiovisuelle Medien“ gründete.



Sein Blick auf die Welt fordert uns auf, der Tiefe und der Weite der vielschichtigen Bedeutungen unseres komplexen Lebens nachzuspüren. Richard Kriesche hat international eine bedeutende künstlerische, wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Spur mit seinem Werk gelegt. Man findet seine Werke und Ideen an so unterschiedlichen Orten wie der Biennale Venedig – wo er Österreichs bislang einziger Preisträger ist – bis zur russischen Raumstation „MIR“ mit dem Projekt „ARTSAT“. Ein höchst erfolgreiches und zutiefst menschliches Projekt ist seine Aktion „HELP“ in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum.

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