Handys vor längerer Hitzeeinwirkung schützen!

Ab 30 Grad Celsius wird es für elektronische Geräte kritisch

Die meisten Handybesitzer:innen kennen das Phänomen: Liegt das Smartphone zu lange in der Sonne, schaltet es sich von selbst ab. Im schlimmsten Fall könnte sich der Akku sogar aufblähen, daher greifen Sicherheitsmechanismen ein, bevor es so weit kommt. Der Grund: In Smartphones, Tablets und Notebooks verstecken sich Lithium-Ionen-Akkus. Sie enthalten flüssige Elektrolyten, die bei Hitze chemische Reaktionen auslösen. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) mahnt zur Vorsicht und erinnert daran, Handys vor längerer Hitzeeinwirkung und somit vor Beschädigung zu schützen – und sie vor allem am Ende der Lebenszeit korrekt im Altstoffsammelzentrum zu entsorgen.

20 Grad sind die ideale Betriebstemperatur für Smartphones, ab 30 Grad Celsius wird es für die elektronischen Geräte kritisch. Wer sein Handy in der prallen Sonne oder im heißen Auto liegen lässt, verkürzt nicht nur die Lebensdauer des Smartphones, sondern lässt es auch schnell überhitzen. Wird das Handy trotz Warnung weiter benutzt, beginnt sich der Akku auszudehnen und kann im schlimmsten Fall sogar explodieren. Die Gefahr lauert nicht nur in Smartphones, sondern überall dort, wo Lithium-Ionen-Akkus verbaut sind, zum Beispiel in Tablets, E-Zigaretten oder Laptops oder auch in.

„Als Faustregel gilt: Hitze und Batterien vertragen sich nicht“, erklärt VOEB-Vizepräsident und Batterieexperte Andreas Opelt. „Ein überhitzter Lithium-Akku ist gefährlich, daher unbedingt ausschalten und abkühlen lassen.“

Handys sind nicht für Hitze gemacht

Die Sonne ist schlecht für Smartphones. Wer aber sein Handy intensiv in der Sonne nutzt, viele Apps im Hintergrund offen hat oder sogar lädt, verstärkt die Überhitzung. Direkte Sonneneinstrahlung beschleunigt die elektrochemischen Prozesse im Akku, das Handy selbst kann die Wärme nicht ableiten und auch Schutzhüllen behindern die Wärmeabgabe. Oft werden die Smartphones dabei beschädigt. „Ein kaputter Akku oder Handy ist aber immer noch wertvoll. In Smartphones stecken wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt, Silber, aber auch Lithium-Ionen-Akkus“, erklärt Opelt.

Durch Recycling können diese knappen Rohstoffe wieder aufbereitet und in den Kreislauf zurückgeführt werden. Gerade angesichts der steigenden Menge an Elektroschrott sei dies ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Lithium-Ionen-Akkus gehören nicht in Hausmüll

Lithium-Ionen-Akkus sind neben Smartphones in den unterschiedlichsten Alltagsgegenständen verbaut - von Tablets über E-Scooter bis hin zu Kinderspielzeug oder E-Vapes. „Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche fatalen Folgen bereits ein falsch entsorgter Akku haben kann, denn dort entsteht bei Erhitzung oder Beschädigung extreme Brandgefahr. Es häufen sich die Schlagzeilen über Brände in Altstoffsammelzentren oder Recyclingbetrieben. Die Ursache war meist eine winzige Batterie, die sich durch Reibung oder Hitze selbst entzündet hat“, warnt Andreas Opelt.

„Das führt zu explosionsartigen und schwer löschbaren Bränden.“ Der Verband bittet die Bevölkerung daher, vor dem Entsorgen von Elektronikgeräten, sicherzustellen, dass diese keine Batterien mehr enthalten, und die Batterien ausschließlich im Handel oder im Altstoffsammelzentrum zurückzugeben.

Darüber hinaus stecken in Lithium-Ionen-Batterien wertvolle Rohstoffe, die bei richtiger Entsorgung von den Recyclingbetrieben verarbeitet werden können. Landen sie im Restmüll, gehen Wertstoffe wie Lithium, Nickel oder Kobalt verloren.

Was tun, wenn das Handy überhitzt ist

  • Gerät ausschalten und abkühlen lassen: Handy sofort ausschalten und von der Wärmequelle entfernen. An einen kühlen, schattigen Ort legen und langsam abkühlen lassen - auf keinen Fall in den Kühlschrank legen, dies führt zu Kondenswasserbildung und weiteren Schäden. 
  • Schutzhülle entfernen: Schutzhülle entfernen, damit sie nicht isoliert und die Wärmeableitung behindert. 
  • Apps schließen und Hintergrundprozesse beenden: Laufende Apps beenden, insbesondere solche, die viel Rechenleistung benötigen. 
  • Unnötige Funktionen deaktivieren: GPS, Bluetooth und WLAN ausschalten, Flugmodus aktivieren, um alle Funkverbindungen zu unterbrechen. 
  • Aufgeblähter Akku: Wenn der Akku aufgebläht ist, darf er auf keinen Fall entfernt werden. Wenn das Gerät nicht bewegt werden kann, mit Sand bedecken oder mit Schaum, CO2- oder ABC-Feuerlöscher löschen und mit einem feuerfesten Behälter abdecken. Wenn dies ohne Sicherheitsrisiko möglich ist, das Smartphone mit einer feuerfesten Zange an einen sicheren Ort bringen, weit weg von brennbaren Materialien, z. B. in einen feuerfesten Behälter, eine Metalldose oder einen Kübel mit Sand. Der beschädigte Akku sollte in einem gut belüfteten Bereich aufbewahrt werden, damit gefährliche Dämpfe entweichen können. 

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