Glockengeläut begleitet Trauerminute in Graz

Heute Vormittag am Grazer Hauptplatz. Am Tag nach den unfassbaren Ereignissen gestern (10.6.) im BORG Dreierschützengasse mit dem Amoklauf des 21-jährigen ehemaligen Schülers – mit elf Todesopfern und elf Verletzten.

Bereits gestern Abend sind zahlreiche Menschen gekommen, um mit einem gemeinsamen Lichtermeer den Opfern und deren Familien zu gedenken.

Zahlreiche Kerzen stehen heute vor dem Erzherzog-Johann-Brunnen. Immer wieder kommen Menschen vorbei, zünden eine Kerze an und halten inne – betend und und im stillen Gedenken.
Insgesamt geht es am Hauptplatz eher ruhig zu. Das ist schon seit Ende Mai so, weil wegen der Arbeiten für die neue Straßenbahn bis September derzeit nur zwei Linien Richtung Andritz über den Hauptplatz fahren.
Bis Freitag gilt eine dreitägige Staatstrauer. Auch am Grazer Rathaus wurde eine schwarze Fahne gehisst. Die Busse fahren mit Trauerflor, die Straßenbahnen mit schwarzer Flagge.
Landesweite Trauerminute um 10 Uhr. Auch (internationale) Medienleute mit ihren Kameras und Stativen haben sich positioniert. Begleitet wurde das stille Gedenken vom Trauergeläut der Kirchenglocken in der Stadt. Als ein sicht- und hörbares Zeichen der Trauer, des Gebets und der nationalen Solidarität mit den Betroffenen.

Nach und nach versammeln sich immer mehr Menschen. Im Halbkreis stehen sie vor dem Brunnen. Auch Schülergruppen. Im Gedenken zünden sie weitere Kerzen an. Verharren. Geschockt. In Trauer. In Stille. Viele bleiben auch nach der offiziellen Gedenkminute noch stehen – versunken in ihre eigenen Gedanken. Bis sich die Gruppen auflösen. Wieder in ihren Alltag zurück kehren ...

Ich gehe in Richtung Rathaus. Dort beim Haupteingang hat die Stadt Graz als Zeichen der Anteilnahme und des Mitgefühls heute ein Kondolenzbuch aufgelegt. Dort hat jeder täglich bis 19 Uhr die Möglichkeit, Gedanken, Beileid und persönliche Anteilnahme auszudrücken. Offensichtlich hat sich das noch nicht so herumgesprochen, wie die Zahl der bisherigen Eintragungen zeigt.
Peggy aus Philadelphia schreibt etwa, dass sie in den USA leider viel zu sehr vertraut sind mit derartigem Horror ...




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