VCÖ: verstärkte unfallvermeidende Maßnahmen wichtig

Verkehrsunfälle in der Steiermark verursachten im Vorjahr Kosten von 1,3 Milliarden Euro

70 Tote und 6.426 Verletzte, davon 1.163 schwer, das war in der Steiermark die traurige Opferbilanz des Straßenverkehrs im Vorjahr. „Verkehrsunfälle verursachen großes Leid und auch hohe volkswirtschaftliche Kosten“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Auf Basis der heuer veröffentlichten Unfallkostenrechnung Straße betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in der Steiermark im Vorjahr rund 1,3 Milliarden Euro, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Für heuer ist mit einem Anstieg zu rechnen, nicht nur wegen der Inflation, sondern weil die Zahl der Verkehrstoten heuer mit 77 schon jetzt höher ist als im gesamten Vorjahr.

Österreichs Unfallkostenrechnung Straße beziffert für das Jahr 2021 die volkswirtschaftlichen Kosten einer leicht verletzten Person mit rund 43.000 Euro, eines schwer Verletzten von 593.500 und eines Todesopfers von 4,8 Millionen Euro. Enthalten sind in den Unfallkosten unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfte-Ausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität, informiert der VCÖ. 


WERBUNG


Die VCÖ-Analyse zeigt, dass pro Einwohnerin und Einwohner in der Steiermark die Unfallkosten 1.025 Euro betrugen. So unterschiedlich die Anzahl der Verkehrsunfälle und der dabei Verunglückten in der Steiermark Bezirken ist, so unterschiedlich sind auch die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Unfälle. Der Bezirk Murtal hatte die niedrigsten Unfallkosten mit 765 Euro pro Kopf, knapp vor der Landeshauptstadt Graz mit 780 Euro pro Kopf und dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag mit 845 Euro. Die höchsten Pro-Kopf-Unfallkosten weist der Bezirk Murau mit 1.550 Euro vor dem Bezirk Liezen mit 1.540 Euro und dem Bezirk Leibnitz mit 1.400 Euro auf. 

Der VCÖ weist darauf hin, wie wichtig verstärkte unfallvermeidende Maßnahmen sind. Zum einen reduziert niedrigeres Tempo das Unfallrisiko. Auf Freilandstraßen ist Tempo 80 statt 100 eine wirksame Maßnahme, die Unfälle reduziert und Menschenleben rettet. Im Ortsgebiet wiederum muss der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer, Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, Vorrang haben. Dafür braucht es Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50. 

„Die aktuelle Straßenverkehrsordnung behindert Gemeinden und Städte, die im Interesse der Verkehrssicherheit ein niedriges Tempolimit umsetzen möchten. Je früher die Bundesregierung die angekündigte StVO-Reform umsetzt, desto besser für die Sicherheit der Bevölkerung in den Gemeinden und Städten“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Österreichweit fordern mehr als 280 Gemeinden und Städte sowie der Österreichische Städtebund von der Bundesregierung eine entsprechende StVO-Reform. 

Einen wichtigen Beitrag für die Verkehrssicherheit leisten auch die Verkehrskontrollen der Exekutive. Wesentlich sind auch präventive Maßnahmen, wie mehr öffentliche Verkehrsverbindungen, insbesondere auch in den Regionen. "Dass mit dem neuen Fahrplan das öffentliche Verkehrsangebot ausgeweitet wird, ist auch für die Verkehrssicherheit wichtig. Bahn und Bus sind im Vergleich zum Pkw deutlich sicherer", stellt VCÖ-Expertin Mosshammer fest.  

Auch der weitere Ausbau der Rad-Infrastruktur ist ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit, wie auch die Unfallstatistik belegt. Im Vorjahr passierte auf Österreichs Radwegen kein einziger tödlicher Radunfall, informiert der VCÖ. 

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert