Darüber reden statt wegschauen

Lebensnahe Suchtprävention für Jugendliche

v. l. Stefan Pree (Caritas Steiermark), Daniela Kober (Direktorin BG/BRG Kirchengasse), Juliane Bogner-Strauß (Gesundheitslandesrätin), Elisabeth Meixner (Bildungsdirektorin), Claudia Kahr (VIVID). Foto: Gesundheitsfonds / Hutter

Dass die Corona-Pandemie gerade für Jugendliche eine große psychische Belastung ist, wurde in den letzten Monaten mehrfach durch Studien und Erfahrungen in der Praxis bestätigt. Auch wirkt sich die Pandemie negativ auf das Suchtverhalten aus – die Grenze zwischen wohltuender Ablenkung vom Alltag und krankhafter Sucht ist fließend.

Egal ob es um Drogenkonsum, Essstörungen oder eine andere Thematik geht: Suchtverhalten unter Jugendlichen darf kein Tabu sein. Es braucht laufende Präventionsarbeit und eine professionelle Reaktion, wenn das Thema akut wird. Für steirische Schulen gibt es ein breites Unterstützungsangebot, das nun um ein neues Workshop-Programm erweitert wird.

„Um Warnsignale bei Jugendlichen möglichst frühzeitig zu erkennen, spielt das Umfeld eine entscheidende Rolle. Wir setzen daher auf ein breites Bündel an Maßnahmen an den Schulen und in Jugendeinrichtungen – von der Prävention und der Sensibilisierung bis hin zur Begleitung in akuten Anlassfällen. Das Angebot wird auch laufend weiterentwickelt, etwa um das Pilotprojekt ‚Lebensweltnahe PräventionsArbeit plus‘“, verweist Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß auf das neue Workshop-Angebot, das von der Caritas Steiermark umgesetzt und vom Gesundheitsfonds Steiermark finanziert wird.

Mit „Lebensnahe PräventionsArbeit plus“ werden Jugendliche in einem geschützten Rahmen mit ihren aktuellen Wünschen, Fragen und Herausforderungen abgeholt. Die erste Schule steiermarkweit, die das Programm umsetzt, ist das BG/BRG Kirchengasse in Graz.

Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Der Kampf gegen eine Sucht beginnt nicht erst mit ihrem Ausbrechen. Präventionsarbeit beugt effektiv Abhängigkeiten vor, bevor sie überhaupt erst entstehen. Speziell ausgebildete Ansprechpartner informieren und beraten die jungen Menschen in den Schulen über Suchtverhalten und süchtigmachende Substanzen. Auf diese Weise kann ein für das Alter angemessener Diskurs über Suchtprozesse und deren Verhinderung geführt werden. Über diese Aufklärungsarbeit werden Ängste abgebaut und der bei Jugendlichen oftmals verbreitete Reiz, verbotene Substanzen ausprobieren zu wollen, aktiv vorgebeugt.“

Nach dem erfolgreichen Start ist nun geplant, das Workshop-Angebot in der gesamten Steiermark an allen Schulen der Sekundarstufe – in Kooperation und Abstimmung mit der Bildungsdirektion Steiermark – auszurollen. Neben den Schulen sollen auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Kinder- und Jugendarbeit sowie Berufsschulen und Großbetriebe mit einer entsprechenden Anzahl von Lehrlingen mitbedacht werden.

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