„Husch-Pfusch“-Gesetz

Fatale Fehlentscheidung zur Impfpflicht

Drei Steirer – Josef Muchitsch im Nationalrat (Bau-Holz-Gewerkschaftschef), Horst Schachner im Bundesrat (ÖGB-Steiermark-Vorsitzender) und Max Lercher (Nationalrat) – haben dem gewaltigen Druck ihrer Klubführung mit Klubobmann Jörg Leichtfried und Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, aber auch gegenüber der ÖGB-Spitze, standgehalten und sich gegen das Gesetz zur Impfpflicht entschieden. Dieses ist seit wenigen Tagen in Kraft. Alle drei Politiker sind geimpft. Aber, so Muchitsch: „Das ist leider ein Husch-Pfusch-Gesetz.“ Und er nennt einige Details: So bleiben die 12.000 Pendler aus Slowenien davon ausgenommen. Weiters gilt auch die unverständliche 2G- bzw. 3G-Regelung für Arbeitnehmer.

Dass es auch andere Lösungen gibt, beweisen unsere Nachbarn, die Deutschen. Auch dort sollte im Bundestag die Impfpflicht beschlossen werden. In Deutschland hat man sich jedoch eine Nachdenkpause verordnet – ausgelöst durch die Omikron-Variante. Der Beschluss zur Impfpflicht wurde daher verschoben. Dies vor allem deshalb, weil die Hospitalisierungen und Krankenhausaufenthalte sowohl auf den Normal- wie auch auf den Intensivstationen trotz höchster Omikron-Infektionsraten auf stabilem und niedrigem Niveau bleiben.

In anderen Ländern, wie zum Beispiel Dänemark, Schweden, Israel, aber auch Großbritannien sind die Maßnahmen und damit die Einschränkung der Grundrechte mittlerweile sogar ganz oder größtenteils aufgehoben worden.

Nur in Österreich läuft jeder Ungeimpfte oder durch frühere Impfungen nicht mehr geschützte Bürger Gefahr, künftig be- und gestraft zu werden. Wohl die verhängnisvollste Fehlentscheidung der türkisgrünen Regierungskoalition mit teilweiser Unterstützung der Opposition.

Bei den kommenden Landtagswahlen und der Nationalratswahl spätestens im Jahr 2024 wird sich diese verhängnisvollste Fehlentscheidung der letzten Jahre im Wahlverhalten von rund zwei Millionen „Impfpflicht-Kritikern“ ablesen lassen.

Hintergrund und Kreuzimmunität

In Österreich trommeln die Regierer Nehammer, Mückstein und Co., aber auch die Ärztekammer, bis hin zu den Spitzen in den Ländern, wie Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und dessen Impfkoordinatoren, noch immer die Botschaft, dass die Covid19-Pandemie erst zum Stillstand kommen werde, wenn zumindest 80 Prozent der Bevölkerung geimpft und dadurch immunisiert sind. Diese Angabe wird seit knapp zwei Jahren als eine unumstößliche Tatsache zitiert. Sie geht ursprünglich auf eine Schätzung von britischen Wissenschaftlern zurück, die mittlerweile von diesen längst auf rund 40 Prozent gesenkt wurde.

Bereits im April vorigen Jahres hat der US-Epidemiologe John Ioannidis von der Stanford University, einer der anerkanntesten Experten, diese Schätzung mit einer Berechnung widerlegt und gleichzeitig klar gemacht, dass die Virologen Drosten und Co. nicht für die kollektive Immunität zuständig sind. Weil deren Daten nicht evidenzbasiert sind.

Im Journal „Science“ wurden die Ergebnisse eines komplexen, statistischen Rechenmodells veröffentlicht, welches auch die Altersstruktur der Bevölkerung und des Sozialverhaltens verschiedener Gruppen epidemiologisch berücksichtigte. Laut dieser Berechnung kommt es zu einer kollektiven Immunität gegen SARS-COV2, wenn 40 Prozent der Bevölkerung infiziert gewesen sind.

Eine neue Studie aus Oxford bestätigt zusätzlich, dass der Schwellenwert für die kollektive Immunität noch weiter unter den bisherigen Annahmen liegen muss. Dies deshalb, weil in der Bevölkerung eine Hintergrundimmunität verbreitet sei. Das bedeutet, dass das Virus in vielen Fällen durch die angeborene Immun-Antwort, die permanent aktiv ist, schon an den Schleimhäuten neutralisiert oder an der Vermehrung im Körper gehindert wird. Diese Menschen können das Virus auch nicht weitergeben.

Ein im Journal „Cell“ veröffentlichtes Experiment zeigt, dass auch viele Erwachsene – ähnlich wie Kinder – eine Kreuzimmunität gegen SARS-COV2 aufweisen. Diese resultiert aus dem früheren Kontakt zu anderen Corona-Viren. Die Erkenntnis ist nicht überraschend. Kreuzimmunität und Hintergrundimmunität sind nicht scharf voneinander abgrenzbar, sondern überschneiden sich und ergänzen einander.

Offenbar wird das Immunsystem in vielen Fällen mit SARS-COV2 bereits fertig, bevor es überhaupt zu einer signifikanten Antikörperbildung kommt – ausgelöst durch die angeborene Hintergrundimmunität. Antikörper und T-Zellen dürfen nicht mit dem PCR-Test verwechselt werden. Diese suchen direkt nach genetischem Material des Virus, also ob eine aktuelle Infektion besteht. Das Ergebnis kann auch virale Bruchstücke oder inaktive Viren darstellen, die nicht infektiös sind!

Vizekanzler Werner Kogler erklärte im ORF in einer Pressekonferenz in der Anfangsphase, dass wir jetzt schon wissen (!), dass mehr Personen an dieser Krankheit sterben werden, als sich viele von uns jetzt vorstellen können. Zu diesem Zeitpunkt war der Lockdown in Österreich bereits verordnet. Die hohen Sterbezahlen wären trotz dieser Maßnahmen zu erwarten. Zum Glück eine falsche Annahme.

Es kann nicht oft genug betont werden, dass die weit verbreitete Immunität und die Fähigkeit des Immunsystems vieler Menschen wesentliche Faktoren dafür sind, das Virus abzuwehren. Neben den Lockdowns ist es mit Sicherheit auch der Kreuz- und Hintergrundimmunität zu verdanken, dass in Österreich das befürchtete Schreckensszenario ausgeblieben ist. Einfach ausgedrückt: Die Immunsysteme der Bevölkerung sind dem neuen Corona-Virus zum Glück nicht so schutzlos ausgeliefert, wie das behauptet wird.

Was kann also jetzt in Österreich das ewige Impfen verhindern? Da die aktuelle Impfung und das Boostern nur einige Monate vor Corona-Viren schützen. Und sogar in Ländern mit hohen Impfquoten übertragen selbst Geimpfte das Virus. Auch die WHO verweist auf diesen Umstand. Zur Zeit gibt es aber noch keinen leistungsfähigen „Wunder-Impfstoff“.

Quellen: Clemens G. Arvay „Wir können es besser“ und „Die Zeit“ 6/2002

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