Nicht zuletzt aufgrund der zum Teil bitteren Erfahrungen und Belastungen durch die Corona-Pandemie will die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH mit dem Prozess „KAGes Reshape 2030“ die künftigen Herausforderungen im Gesundheitsbereich (noch) besser bewältigen. Aufsichtsratsvorsitzender Günter Döflinger, der die Reshape-Gruppe leitet, präsentierte gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Gerhard Stark und Finanzvorstand Ernst Fartek Ziele, Ergebnisse und erste Maßnahmen der Beratungen der Reshape-Gruppe, die umgesetzt werden. Dörflinger selbst war von 1996 bis 2003 steirischer Gesundheitslandesrat. Ebenfalls bei der heutigen Präsentation anwesend: Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, Soziallandesrätin Doris Kampus und Personallandesrat Christopher Drexler.
Geht man davon aus, dass der Patient seit jeher das Maß der Bemühungen im öffentlichen Gesundheitswesen sein sollte, so wirkt der Titel der offiziellen Presseinformation „Der Mensch im Mittelpunkt“ abgegriffen. Und so klingen auch die formulierten, erhabenen Ziele: Diese orientieren sich daran, die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten zu erhöhen, die bestehenden Strukturen fit für die Zukunft zu machen, dabei die Verwaltung effizienter zu gestalten und die Kommunikationsstrukturen, ihre Kanäle und Formate zu stärken.
Wirklich neu ist nur die Ankündigung von Günter Dörflinger, dass dem Vorstand als beratendes Gremium ein „Healthcare Improvement Board“ zur Seite stehen wird. Dieses beratende Board soll zukünftig durch Einbindung von Vertretern von Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie von Fachexperten besonders die Patientenorientierung des Unternehmens KAGes stärken.
Wer sich von der KAGes-Reshape-2030-Projektgruppe eine inhaltliche „Soll- und Habenbilanz“ erhofft hatte, der muss weiter warten. Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark merkte in seinem Statement das an, was auch seine vielen Vorgänger im Vorstand schon vor mehr als drei Jahrzehnten verlautbarten, ist doch die KAGes das größte Landes-Unternehmen: „Die Größe der Organisation erfordert durchgängige Strukturen. Zweitens benötigt eine immer komplexer werdende Medizin Denkarbeit im Team und schließlich braucht – drittens – eine komplexe Organisation klare Kommunikationsstrukturen.“
Also nichts, was „für den Patienten und Menschen im Mittelpunkt“ wirklich greifbar und spürbar wird.
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