„Alles soll improvisiert wirken“

„Was wollen Sie denn hier“, werden die Gaukler der Kulturinitiative „Kürbis Wies“ ihr Publikum verwundert fragen. Um als Antwort zu erhalten, dass dieses eine Karte für Molières Stück „Der eingebildete Kranke“ hat. „Der Grundgedanke war der, dass für das Publikum alles improvisiert wirken soll, klarerweise aber nicht ist,“ gibt Regisseur Karl Wiedner einen Einblick auf das diesjährige Sommertheater-Stück der Kulturinitiative „Kürbis Wies“.
Die Amateur-Theatergruppe bringt in diesem Jahr das Stück „Der eingebildete Kranke“ von Molière auf die Bühne. „Wissend, dass wir so ein großes Stück nicht so aufführen können, wie es große Bühnen schaffen, haben wir uns dazu entschlossen, es als Freilichtaufführung auf einem Theaterwagen zu bringen“, erläutert Karl Wiedner. Das Publikum wird in die Vorstellung eingebunden. „So werden die Schauspieler vor dem Publikum die Kostüme wechseln, und, und. Auch wird es zu ,Diskussionen’ mit dem Publikum kommen, weil auch die Rollen sozusagen gemeinsam erst verteilt werden“, macht der Regisseur neugierig auf die etwas andere Inszenierung. „Wir haben alles geprobt, was dann scheinbar improvisiert wirkt.“

Bis zur Premiere am Freitag, den 30. Juni, werden die 9 Schauspieler:innen etwa 40 bis 50 Proben hinter sich haben. „Mit dem Hauptdarsteller haben wir jetzt schon an die 100 Probenstunden“, so der Regisseur.
„Der eingebildete Kranke“ ist eines der berühmtesten Theaterstücke von Molière und zugleich auch sein letztes Werk, das bereits vor 350 Jahren, im Jahre 1673 uraufgeführt wurde – in der ersten Übersetzung als „Der Kranke in der Einbildung“. Damals spielte Molière selbst die Hauptrolle, starb jedoch in der vierten Aufführung auf offener Bühne nach einem Blutsturz.

Die Komödie rund um den Hypochonder Argan hat keinesfalls an Aktualität verloren. Elemente der Commedia dell’arte, etwa der tyrannische Vater, der seine Tochter mit jemand anderem verheiraten will, als mit dem, den sie liebt, bilden das Grundprinzip des Werkes.
Der „kranke“ Argan, die behandelnden Ärzte, Liebe und Tod und auch die fortschreitende Handlung werden dabei nicht ganz so ernst genommen. Zwei listige, starke Frauen bestimmen als zentrale Figuren den Ausgang des Geschehens.
Der wohlhabende Familienvater Argan, der sich eine nicht näher definierte Krankheit einbildet, lässt sich vom Arzt und dem Apotheker, sowie der „spitzbübischen” Bediensteten Toinette pflegen. Da er einen Arzt als Schwiegersohn wünscht, ist er mit einer Heirat seiner Tochter Angelique, die Cleanthe liebt, nicht einverstanden. Seine Frau Belinde, die Argan nur seines Geldes willen geheiratet hat, versucht das Testament zu ihren Gunsten umschreiben zu lassen. Intrigen, Verwicklungen und Verwechslungen führen, wie es sich für eine Komödie gehört, doch zu einem Happy-End.

"Der eingebildete Kranke"
Im Hof der Schlosstenne Burgstall (Am Schlossberg 16, 8551)
Bei Schlechtwetter findet das Spiel in der Schlosstenne Burgstall statt.
PREMIERE: Freitag, 30. Juni 2023 I 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungstermine:
8. | 9.* | 12. | 13. | 14. | 15. | 16.* | 18. | 19. Juli
Beginn jeweils um 19.30 Uhr (* an Sonntagen um 17.00 Uhr)
Regie: Karl Wiedner
Darsteller:innen: Johanna Zirngast, Julia Krasser, Theres Kaiser, Melina Schuster, Peter Eisner, Adrian Stelzl, Andreas Mathauer, Gernot Grinschgl, Dagmar Lais
Technik: Rupert Wiedner
Dramaturgie: Karl Posch
Kartenreservierung und weitere Informationen unter www.kuerbis.at I kuerbis[at]kuerbis.at I 0664 161 555 4
Eintritt: 15,00 Euro (Kinder 10)
Ermäßigungen: 50% LAUT!-Card I € 2,- Familienpass, IG-Kultur, AK-Card
Kartenreservierung unter shop.ticketteer.com/kuerbis

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