„Sich auf was Kleines reduzieren“

Das Original in Venedig kennt man klarerweise. Nun aber hat auch Graz eine – und zwar in Miniaturform. Denn diese 1. Biennale in Graz ist zugleich auch die kleinste Biennale der Welt. Kuratorin der Ausstellung ist Michaela Lukmann. Die im weststeirischen Bärnbach geborene freischaffende Künstlerin hat sich international als ARTHENA MAXX einen Namen gemacht. Ihre Arbeiten wurden im Rahmen mehrere internationaler Ausstellungen und Kunstmessen unter anderem in der Schweiz, in den USA, in Spanien oder in China. Und natürlich hat sich auch schon – no, na – auf der Biennale in Venedig ausgestellt. „Mittlerweile bereits vier Mal“, erzählt sie im KLIPP-Telefonat stolz.
Aber was bedeutet eigentlich ARTHENA MAXX? Michaela Lukmann: „Meinen Künstlernamen wählte ich, um meiner Hingabe zur Kunst Ausdruck zu verleihen.“ Athena war ja Schirmherrin der Künste. „Arthena“ symbolisiere eben ihre künstlerische Seele und „Maxx“ stehe zum Einen für die maximale Hingabe zur Kunst. „Ich versuche im Leben immer, das Maximale heraus zu holen und zum Zweiten hat auch mein Großvater Max geheißen“, verrät sie.
"Landefläche" für Künstler:innen
Im Jänner dieses Jahres gründete sie die Plattform Mikizzaner. „Eine Art Landefläche für Künstlerinnen und Künstler.“ Der Name komme übrigens von ihrem Spitznamen, den ihr seinerzeit ein Investor gegeben hat. Damals sei sie im Financial-Bereich tätig gewesen und im Zuge dessen habe sie den Kunden auch ihre Heimat, die Weststeiermark, gezeigt – und da natürlich auch das Lipizzaner-Gestüt Piber. „Ich konnte da schon fast Führungen machen“, schmunzelt sie. Weil die Verwendung von „Lipizzaner“ jedoch mit Kosten verbunden ist, entschied sie sich eben für Mikizzaner. „Gestartet haben wir mit 20 Künstlerinnen und Künstlern“, mittlerweile habe man sich mit 400 nationalen und internationalen bereits zu einer bedeutenden Größe entwickelt, so Michaela Lukmann stolz.

Kleinste Biennale der Welt
Eine der „Unterkategorien“, wie sie es bezeichnet, bei Mikizzaner sind auch Miniatur-Werke. „Das Sammeln von Miniaturen gewinnt in der heutigen Zeit wieder an Bedeutung, insbesondere auch aufgrund der kleiner werdenden Wohnungen“, betont Michaela Lukmann. Und nicht zuletzt bieten sie für jeden eine erschwingliche Möglichkeit, eine eigene Kunstsammlung zu besitzen.
Bei der Eröffnung der 1. Biennale in Graz im Steirischen Presseclub wurde die Vitrine mit 36 Miniaturgemälden präsentiert. Sie stehen unter dem Motto „Spirit of my SOUL“ und zeigen den inneren Kern und das Wesentliche jedes Künstlers, wobei auch jeder eine andere Technik und Bildkomposition verwendet hat. Über 30 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Österreich hat Michaela Lukmann dafür gewinnen können.
Und es sei für einige schon eine große Herausforderung gewesen, erzählt sie. Zumal die Zielsetzung ja war, sich auf was ganz Kleines zu reduzieren. „Da hat es schon die eine oder andere Rückfrage gegeben“, erzählt sie. „Und es ist auch irgendwie wie Weihnachten gewesen, als ich die kleinen Päckchen mit den einzelnen Miniatur-Werken dann zugeschickt bekommen habe und öffnen durfte.“ Es seien tolle Sachen entstanden und so sind es eben auch nicht 36 unterschiedliche Künstler:innen, sondern finden sich von manchen auch zwei Werke in der Ausstellung.


Jederzeit für die Öffentlichkeit zugänglich sind die Miniaturgemälde in der „Kunstvitrine No. 1“ am Joanneumring in Graz. Und weil wir über „erschwinglich“ gesprochen haben: Für je 500 Euro man sich ein kleines Miniatur-Kunstwerk in die eigenen vier Wände holen oder jemandem anderes mit einem schönen Geschenk eine Freude machen.
Tipp: Am kommenden Sonntag, den 6. Oktober, um 15 Uhr lädt die Kuratorin Michaela Lukmann zur Präsentation der Biennale im öffentlichen Raum.
Bemerkungen :
Tolle Leistung so viel Künstlerinnen und Künstler zusammen zu bringen.
Herzliche Gratulation!