AK-Präsident Pesserl: Ängste nehmen, Sicherheit geben

AK-Präsident Josef Pesserl mit AK-Ökonom Markus Marterbauer bei der 5. Vollversammlung. Foto: AK Stmk / Radspieler

Der neue Lockdown für Ungeimpfte verschärft die Situation noch einmal. Wehrt sich doch ein Teil der Pflegekräfte gegen die verpflichtende Impfung. Den drohenden Pflegenotstand, auf den AK-Präsident Josef Pesserl bei der jüngsten AK-Vollversammlung in Graz mit aller Dringlichkeit hinwies, werden die Österreicher in den nächsten Monaten „zu spüren bekommen“.

Es fehlen auf der einen Seite tausende Pflegekräfte und andererseits, so AK-Präsident Josef Pesserl: „Die ständige Überlastung führt dazu, dass immer mehr Beschäftigte dem Burn-out nahe bzw. bereits im Burn-out sind und mit dem Ausstieg aus dem Beruf liebäugeln.“ Spiegelgleich ist die Lage am anderen Ende der Alterspyramide, nämlich in der Kinderbetreuung. Auch in der Elementarpädagogik fehlt es an ausreichend Personal, niedrige Personalschlüssel sorgen für permanente Überlastung. Pesserl: „Es ist hoch an der Zeit, in beiden Bereichen durch eine Erhöhung der Personalschlüssel und gesundheitserhaltende Arbeits- und Rahmenbedingungen für Entlastung zu sorgen sowie durch bessere Bezahlung die Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, die diese Berufsgruppen verdienen.“ Klar ist, dass all diese Maßnahmen Geld kosten. Es sollte allerdings außer Streit gestellt werden, dass die Betreuung unserer jüngsten und die Pflege unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gesellschaft auch etwas wert sein muss, betont der AK-Präsident.

Er teilt auch die Meinung von AK-Ökonom Markus Marterbauer, dass die Covid-Krise zunehmend die Gesellschaft zu spalten droht – zwischen Krisenverliererinnen und Krisenverlierern, darunter Langzeitarbeitslose, prekär Beschäftigte, Ein-Personen-Unternehmen und Kinder aus bildungsfernen Schichten, einerseits und Gewinnerinnen und Gewinner, darunter Großunternehmen und Vermögende andererseits. Neoliberale Politik will Sozialleistungen etwa für Arbeitslose senken ebenso wie die Steuern für Großunternehmen und Reiche. AK-Ökonom Markus Marterbauer: „Emanzipatorische Politik muss sich hingegen um die sozialen Probleme kümmern, Ängste nehmen, Sicherheit geben und Hoffnung entfachen.“

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