Ein "Bildersturm" gewinnt

Über 1.000 Texte erreichen die Redaktion der steirischen Literaturzeitschrift „manuskripte“ pro Jahr. „Nur etwa 120 bis 160 davon schaffen es aber auch, in einer unserer vier Ausgaben jährlich veröffentlicht zu werden“, so Herausgeber Andreas Unterweger heute bei der Präsentation der ROTOHORN-Literaturpreisträger:innen. Diese wurden aus einer hochklassigen Shortlist talentierter Lyrik- und Prosa-Autor:innen ermittelt, die ein Naheverhältnis zu den „manuskripten“ pflegen.
Wobei es diesmal sozusagen eine Pat-Situation gegeben hat. Die Fachjury – bestehend aus den steirischen Autor:innen Nqava Ebrahimi, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Bernd Melichar, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky – war zweitgeteilt. „Wir konnten uns beim zweiten Preis nicht entscheiden“, so Julian Kolleritsch. Diese Entscheidung der Jury quasi abgenommen hat Saubermacher Gründer Hans Roth, indem er den von ihm initiierten Förderpreis auf insgesamt 10.000 Euro aufgestockt hat.
Zuvor aber zum Hauptpreis (4.000 Euro). Dieser geht diesmal an den talentierten Grazer Autor Max Oravin. Mit seinem Debütromen „Toni und Toni“ ist ihm im Vorjahr eine „literarische Sensation“ gelungen, so die Jury. In seiner neuen Erzählung „Der Ikonoklast“ entfesselt Oravin einen Bildersturm, „eine wahre Ode ans Schauen und Geschaute, die uns in ein flimmerndes Halbdunkel entführt, in dem digitale und harte Fakten nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind“, so Valerie Fritsch bei der Präsentation.
Wie bereits im Vorjahr gibt es durch die Aufstockung eben auch diesmal zwei zweite Preise (je. 3.000 Euro) – und diese gehen an Katrin Köhler und Simon Skrepek. Die feierliche Verleihung der Preise erfolgt am 10. November im Grazer Minoritensaal.
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