Rabatte als Mogelpackung – über Handy Preisvergleich leicht möglich

Steirischer Handel zufrieden mit 17,9 Milliarden Euro Umsatz

17,9 Milliarden Euro Umsatz hat der steirische Handel im ersten Halbjahr erwirtschaftet. „Das stimmt uns positiv. Entspricht es doch einem nominellen Umsatzplus von 1,9 Prozent“, so Sparten-Obmann Gerhard Wohlmuth und Peter Voithofer, vom Institut Österreichs Wirtschaft heute vor Journalisten. „Der Großhandel ist weiterhin im Krisenmodus, in der Kfz-Wirtschaft hält der Aufwärtstrend hingegen glücklicherweise weiter an.“

Große Unterschiede zeigen sich im Einzelhandel. Die Umsatzentwicklung reicht hier von plus 11 Prozent im Uhren- und Schmuckhandel (bedingt auch durch den steigenden Goldpreis) bis zu minus 6,8 Prozent im Spiele- und Sporthandel.

Soweit, so gut. Dennoch zieht die Inflation weiter an. Nach 2,9 Prozent im Jahresdurchschnitt 2024 steigt der Verbraucherpeisindex im ersten Halbjahr 2025 wieder auf 3,1 Prozent und liegt damit auch über dem Durchschnitt des Euro-Raums. Die Einzelhandelspreise seien jedoch nicht markant gestiegen, sondern nur um 1,3 Prozent, so Voithofer, der festhält: „Die Inflation wäre viel, viel stärker gestiegen, wenn der Einzelhandel die Preise nicht so niedrig hält. Es gibt Branchen, die auch jetzt die Preise senken, wie der Schuh- und Bekleidungshandel.“

Und bei Nahrungsmitteln?

„Der Lebensmittelhandel liegt mit einer Preissteigerung in den ersten sechs Monaten von 3,1 Prozent bei der Inflation und nicht über der Inflation – und auch unter dem Vergleichswert in der EU“, betont Voithofer. „Also die Nahrungsmittel sind in der EU vom Preis her stärker erhöht worden als in Österreich. Deutlich stärker gestiegen sind zum einen die Energiepreise sowie die Kosten für Wohnen bzw. die Preise in Hotellerie und Gastronomie.“

Dennoch vermitteln Preisvergleiche bei einzelnen Lebensmitteln eher den Eindruck, dass die Preissteigerungen bei Lebensmitteln in Österreich höher sind. Voithofer dazu: „Dabei gilt zu bedenken, dass der Einzelhandel ein sehr starkes Gewicht im VPI (Verbraucherpreisindex) hat, weil sehr viele Produkte enthalten sind. Wie vorher angeführt, sind wir bei Lebensmittel bei der Preissteigerung unter dem internationalen Vergleich.“

Aber die Gesamtinflation enthalte eben nicht nur den Einzelhandel und das führe zu einer stärkeren Inflation – nämlich die 3,1 versus 2,5 %. Dass es einzelne Produkte gibt, wo der Preis in Österreich anders bzw. die Preissteigerung eine höhere ist, stellt Voithofer nicht in Abrede: „Ja, aber das ist das Wesen eines Durchschnitts. Deswegen sind ungefähr 770 Produkte im VPI-Warenkorb.“

Zu den Klagen des VKI (Verein für Konsumententschutz) im Auftrag des Sozialministeriums wegen unzulässiger Rabattpreise wollten Wohlmuth und Voithofer sich heute nicht äußern. Nur, dass es generell sicher außer Streit stehe, dass gesetzliche Rahmenbedingungen einzuhalten sind.

Der Vorwurf in der Klage: Die Konzerne würden ihrer Verpflichtung, bei Ermäßigungen den niedrigsten Vergleichspreis der vergangenen 30 Tage auszuweisen, nicht nachkommen. Für Konsumenten sei damit in vielen Fällen unklar, ob Rabatte tatsächlich eine Ersparnis bringen.

Aber gibt es überhaupt Instrumente, um die Preise für Konsumenten transparenter zu machen? Voithofer dazu: „Es gibt kaum eine andere Branche, die derart intensiv mit Werbemitteln, also Flugblättern, arbeitet. Und das zweite, was sich natürlich schon auch geändert hat im Vergleich zu früher: Die Konsument:innen haben quasi fast permanent eine Vergleichsplattform mit – das Handy. Also so gesehen – jemand, der sich informieren möchte, sollte eigentlich die entsprechenden Möglichkeiten dazu haben. Wenn er sich entsprechend intensiv damit beschäftigt.“

Also dann, liebe Konsumentinnen und Konsumenten – mögen Sie beim „Studieren“ der vielen Flugblätter in der Post und Websites im Internet wirklich die günstigsten Preise finden und sich einen Überblick verschaffen. Viel Glück dabei!

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