Sie prägen seinen Strich

Der heute 84-Jährige lebt zurückgezogen im südsteirischen Arnfels, an der Grenze zu Slowenien. Gerald Brettschuh, unkonventioneller „Maler-Rebell“ junger Jahre, zählt zu den anerkanntesten Künstlern der Republik. Im kommenden Jahr würdigt das Kulturzentrum Greith-Haus in St. Ulrich im Greith ihn aus Anlass seines halbrunden Jubiläums mit einer umfassenden Werkschau.

In seinem Drei-Kapitel-Bilderbuch „am Wasser“ (erschienen im Verlag art edition, Bibliothek der Provinz) setzt Gerald Brettschuh das Paraphrasenthema‚ Le déjeuner sur l’herbe‘ (Manet/Picasso) von 2021/2022 fort. In wenigen Monaten entstanden an die sechzig Blätter. Alle im Format 70 × 100 cm, works on paper, Zeichenkohle + Pigmentfarben. Das Frühstücksthema geht über in Badeszenen am Meer, See, Fluss, Tümpel und mündet in das alte ‚Susanna im Bad‘-Thema. Die Badewanne kommt ins Bild.

Die Brettschuhsche Fabulierlust ist groß, anregend, ansteckend. Man möchte zu Pinsel und Papier greifen und weiterstricken. Irgendwie erinnert die Serie an Comics der Welt. Hier ist ein Künstler am Werk, der im Laufe seines langen Lebens (*1941) abertausende Frauenkörper, Frauenfiguren zeichnete und malte. Die Freiheit dieser Bilder in Thema, Inhalt und Ausführung (Technik) ist bewundernswert. Wasser ist Leben, fließend wie Brettschuhs Strich. Fließ’ weiter, Brettschuhscher Zeichenfluss!
Vernissage am Donnerstag, den 24. April 2025 um 19:00 im Steiermarkhof
Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz
Teilnahme nur mit Voranmeldung möglich
Die Ausstellung ist von 10. April bis 13. Juni 2025 zu sehen.
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