Batterien keinesfalls im Restmüll entsorgen!

18. Februar ist Welttag der Batterie. Jede Zweite wird falsch entsorgt.

E-Bike, Staubsaugerroboter, Küchenwaage, Drohne, E-Scooter, Musikbox, Tablet, singende Grußkarten, Akku-Bohrer, Rasenmähroboter und nicht zuletzt das Smartphone – all diese Geräte können nur mithilfe von Batterien bzw. Akkus betrieben werden. Rund 6.139 Tonnen Gerätebatterien wurden 2021 in Verkehr gebracht, wobei der Anteil an Lithium-Ionen-Batterien mit ca. 45 Prozent weiter stark zugenommen hat.

Zwar erfüllt Österreich die Sammelquote der EU zu Gerätealtbatterien von 45 Prozent, doch in etwa 850 Tonnen Gerätebatterien, die fälschlicherweise im Restmüll entsorgt werden, können nicht mehr recycelt werden. Demnach wird jede zweite Batterie falsch entsorgt. So gehen mangels richtiger Mülltrennung wertvolle Rohstoffe wie Aluminium, Nickel, Mangan, Kobalt oder Kupfer verloren, die zuvor außerhalb Europas gewonnen und mit hohem Energieeinsatz verarbeitet worden sind. Zusätzlich hortet jeder österreichische Haushalt durchschnittlich mindestens acht Elektro- oder Elektronikgeräte, die nicht mehr genutzt werden.

Wolfgang Neubauer, Obmann des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände, appelliert: „Wenn wir Batterien getrennt sammeln, dann werden sie auch recycelt. Das Problem bei vielen Produkten ist, dass sich die Batterie oft gar nicht herausnehmen lässt – mit all den Folgeproblemen.“ Denn viele der Lithium-Ionen-Batterien sind mittlerweile „unsichtbar“ verbaut und den Menschen ist teilweise gar nicht bewusst, dass sie mit blinkenden Turnschuhen, E-Zigaretten, Kinderspielzeug und Co. eigentlich ein Elektroaltgerät in Händen halten, das nur im Altstoffsammelzentrum richtig entsorgt (bzw. Rückgabe im Handel bei ausbaufähigen Akkus) und im Kreislauf gehalten werden kann.

Ein wichtiger Faktor, der ebenfalls für richtige Mülltrennung spricht, betrifft die Brandgefahr von beschädigten Lithium-Ionen-Batterien. „Analysen zeigen, dass in einer Tonne Restmüll in Österreich rund 20 Batterien enthalten sind, davon mindestens eine Lithium-Ionen-Batterie, und von diesen sind rund 30 Prozent in einem Ladezustand, der bei Beschädigung einen Brand auslösen kann. Umgerechnet sind das in etwa 50.000 Zündquellen pro Jahr im steirischen Abfall“, erläutert Christian Schreyer, Geschäftsführer des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände den Sicherheitsaspekt für die Mitarbeiter:innen und die Infrastruktur der Abfallsammelzentren und Entsorger.

Mythos Kreislaufwirtschaft

Vielfach herrscht die Meinung vor, dass Kreislaufwirtschaft nicht umsetzbar ist und beispielsweise das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus der E-Mobilität nicht möglich sei. Dass das ein Trugschluss ist, beweist Saubermacher u. a. mit seinen beiden Spezial-Verwertungsanlagen in Deutschland. Bei Alkali-Mangan-Batterien erreicht der Umweltpionier eine Verwertungsquote von rund 90 Prozent und auch bei Lithium-Ionen-Batterien können bereits über 95 Prozent der Metalle rückgewonnen werden. An zwei steirischen Standorten werden wichtige Vorarbeiten dafür, wie etwa die Sortierung kleiner haushaltsüblicher Batterien, durchgeführt.

Leider landen auch in den Batterie-Sammelboxen, die z. B. im Handel für die Entsorgung bereitgestellt werden, falsche und zum Teil auch gefährliche Dinge, wie etwa Spritzen. Lithium-Ionen-Akkus aus der E-Mobilität werden in Premstätten entladen, demontiert und für die Verwertung vorbereitet.

Saubermacher Gründer Hans Roth beschäftigt die geplante Zielvorgabe der EU zur Batteriesammlung: „Die Sammelquote bei Gerätebatterien von aktuell 45 Prozent wird 2025 auf 65 Prozent und 2030 auf 70 Prozent angehoben. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, die Bevölkerung mit Aufklärungsarbeit zu ermutigen, Batterien noch gewissenhafter zu entsorgen. Nur so können wir die wertvollen Inhaltsstoffe wieder rückgewinnen und zu Recyclingrohstoffen verarbeiten.“ Die avisierte EU-Batterieverordnung sieht sogar verpflichtende Rückgewinnungsquoten auf Elementebene und den verpflichtenden Einsatz von Recyclingrohstoffen vor. „Saubermacher bereitet sich für die steigenden Batteriemengen vor, um für unsere Kunden weiterhin nachhaltige Entsorgungssicherheit bieten zu können“, so Roth weiter.

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