Es ist 24 Stunden pro Tag im Einsatz, für unsere tagtägliche Kommunikation essenziell, wird im Alltag aber nach wie vor unterschätzt: unser Gehör. Anlässlich des Welttages des Hörens am 3. März wurden im Auftrag des Hörakustikers Neuroth 3900 Personen zwischen 18 und 80 Jahren – repräsentativ für die österreichische Bevölkerung – befragt, wie es um ihr Gehör steht. Immerhin 44 Prozent der Befragten gaben an, in bestimmten Situationen eine Einschränkung des eigenen Hörvermögens bemerkt zu haben, etwa in Gesprächen mit Freunden oder im Beruf. Die gute Nachricht: Fast die Hälfte der Betroffenen erklärte, bereits Schritte unternommen zu haben, um ihre Hörminderung auszugleichen. 9,5 Prozent hatten sich ein Hörgerät anpassen lassen, und 36,6 Prozent informierten sich aktiv über verschiedene Möglichkeiten, ihrem Hörverlust entgegenzuwirken.
Insgesamt haben also 46,1 Prozent jener Menschen, die eine Hörminderung bei sich erkannten, Schritte dagegen eingeleitet. Demgegenüber zögerte mehr als die Hälfte der Betroffenen, nämlich 53,9 Prozent, das Problem für sich anzugehen. Dabei ist eine rasche Klärung, wie es um das Hörvermögen tatsächlich steht, sehr wichtig, um einem Hörverlust bestmöglich entgegenzusteuern.
So früh wie möglich Hörtest machen
„Wenn man merkt, dass man schlechter hört oder Gespräche schlechter versteht als früher, sollte man so früh wie möglich einen HNO-Arzt oder Hörakustiker aufsuchen“, rät Hörakustikexperte Lukas Schinko, CEO von Neuroth. „Ein kostenloser Hörtest bringt Klarheit und ist der erste Schritt zu besserem Hören. Bei einer Hörminderung ist es wichtig, diese rasch mit den passenden Hörgeräten versorgen zu lassen. Leider dauert es aber im Schnitt sieben bis zehn Jahre, bis sich Betroffene helfen lassen“, weiß Schinko.
Auch in der aktuellen Neuroth-Umfrage zeigt sich, dass es viele Gründe gibt, warum man nichts gegen die Hörminderung unternimmt. Rund ein Drittel meint, es sei „ja noch nicht so schlimm“, und hat deshalb noch nichts unternommen. Viele wollen auch wegen der aktuellen Corona-Situation noch warten oder geben Zeitmangel als Grund an.
Auch Trainings können helfen
Je früher man handelt, sobald man eine Hörminderung bemerkt, desto besser. Zum einen helfen spezielle Hörtrainings bei der Geräuscherkennung, räumlichem Hören und sprachlicher Differenzierung. Das kann in vielen Fällen schon der Schlüssel zum Wieder-Verstehen von Gesprächsinhalten sein. Zum anderen hat sich die Hörgeräte-Technik in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt.
„Moderne Hörgeräte sind klein und unauffällig. Sie sind zur allumfassenden Kommunikationslösung geworden“, sagt der Hörakustikexperte. „Wichtig ist, dass Hörgeräte von einem Hörakustiker individuell an die Ohren angepasst werden. Man braucht aber auch Geduld, da das Gehirn wieder lernen muss, das Gehörte zu verarbeiten. Auch das Demenzrisiko wird durch eine rechtzeitige Hörgeräteversorgung verringert.“
Sei der erste der kommentiert