Faszinierendes Kapitel deutscher Wissenschaftsgeschichte

Tobias Mayer, lange Zeit fast vergessen, ist der Prototyp des modernen Wissenschaftlers. Der Schweizer Universalgelehrte Leonhard Euler nannte ihn den „zweifellos größten Astronomen in Europa“, sein Göttinger Kollege Carl Friedrich Gauß den „unsterblichen Mayer“. Mayers Forschungen zum Mond, seine erste verlässliche Mondkarte und seine Mondtabellen veränderten die Navigation bei Seefahrt grundlegend. Mayers 300. Geburtstag am 17. Februar 2023 nimmt der Kulturwissenschaftler Thomas Knubben zum Anlass, eine Wiederentdeckung dieses großartigen Wissenschaftlers auszurufen. Das literarische Sachbuch „Tobias Mayer oder die Vermessung der Erde, des Meeres und des Himmels“ ist im Hirzel Verlag erschienen.

Das Leben von Tobias Mayer, von 1723 bis 1762, ist die Geschichte eines Ausnahmetalents, das als Kartograf, Mathematiker und Astronom zum Pionier der Aufklärung wurde. In Marbach am Neckar geboren, wuchs er in einem Waisenhaus in Esslingen am Neckar auf. Schon als Jugendlicher bildete er sich autodidaktisch in Mathematik fort und veröffentlichte mit 22 Jahren einen faszinierenden Mathematischen Atlas. Zuvor erstellte Mayer 1739 den ersten Stadtplan seiner Heimatstadt. Ab 1745 wirkte er in Nürnberg – der Ort galt als Vorreiter bei der Herstellung von Landkarten. Mit 28 Jahren wurde er, ohne je eine Universität besucht zu haben, als Professor nach Göttingen berufen. Sein Eifer und sein Geschick revolutionieren die Kartografie. Ein faszinierendes Kapitel deutscher Wissenschaftsgeschichte.

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