Berauschende Entdeckungen und unerwartete Begegnungen

Das war die Diagonale ’24

Das Festival des österreichischen Films fand in diesem Jahr zum 27. Mal in Graz statt – erstmalig unter der Leitung von Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar. „Die letzten Tage waren Tage voller großartiger Begegnungen – unsere Idee des Festivals, zuerst noch abstrakt, ist plötzlich plastisch geworden und hat sich mit Leben gefüllt. Die Freude, in den Kinosaal zu kommen, den Diagonale Trailer und die Signation zu sehen, und dann den Moment zu erleben, wenn die ersten Bilder und Töne eines Filmes auf der großen Leinwand erscheinen, war bis zum letzten Festivaltag elektrisierend“, so die beiden Festivalleiter.

Das Diagonale Forum im Heimatsaal im Volkskundemuseum als neuer Ort der Zusammenkunft habe all ihre Erwartungen erfüllt – es kamen hochpolitische, filmkulturell relevante Debatten aufs Tapet. Die Kinos waren auch bei frühsommerlichem Wetter sehr gut besucht. „Unsere vielen Gäste trugen besonders zur angeregten, bisweilen euphorischen Stimmung während des Festivals bei. Wir danken unserem kompetenten und leidenschaftlichen Team, das mit uns daran gearbeitet hat, das Festival auf ein Neues konkret werden zu lassen und bei allen Filmemacher:innen, Produzent:innen und Verleihern, die der Diagonale auch 2024 ihre Filme anvertraut haben!.“

Die Diagonale ’24 hat mit insgesamt rund 29.000 Besucher:innen erneut bewiesen, dass sie zu einemFixpunkt der Grazer Kulturszene und darüber hinaus natürlich der österreichischen Film- und Kulturbranche zählt. Traditionellerweise kehrt mit der Diagonale der Frühling in Graz ein, zum vergangenen Festival ließ aber bereits der Sommer mit Temperaturen knapp unter 30 Grad grüßen, was die Möglichkeiten des brancheninternen Netzwerkens, nicht zuletzt auch am neuen Festivalort im Heimatsaal, noch mehr beflügelt hat.

Die Eröffnung fand am 4. April in der Helmut List Halle statt – zur Österreichpremiere von Ruth Beckermanns Dokumentarfilm Favoriten war neben der Protagonistin des Filmes, Ilkay Idiskut, für die es Standing Ovations gab, auch das Filmteam in Graz vertreten. Durch den Eröffnungsabend der ersten Diagonale unter der neuen Intendanz führte Hilde Dalik, die mit einer charmant-humorvollen Case Study endlich das Rezept für einen erfolgreichen österreichischen Film knacken konnte.

Im Rahmen der Eröffnung wurde der Große Diagonale-Schauspielpreis 2024 für außerordentliche Verdienste um die österreichische Filmkultur an Lukas Miko verliehen. Das Herzstück der vergangenen Festivalausgabe bildete einmal mehr der Filmwettbewerb mit 123 Filmen, die Bandbreite reichte von arrivierten Filmemacher:innen bis zu Neuentdeckungen, präsentiert wurden wie gewohnt Spiel-, Dokumentar- und innovative Filme in diversen Längen – 84 Produktionen feierten im Rahmen des Festivals auf den Grazer Kinoleinwänden ihre Welt- oder Österreichpremiere.

In Anwesenheit von Vizekanzler Werner Kogler, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Kulturstadtrat Günter Riegler wurden im Orpheum in Graz die Diagonale Awards vergeben, allen voran die Großen Diagonale-Preise des Landes Steiermark für den Besten Spielfilm (an Martha Mechow für Die ängstliche Vekehrsteilnehmerin) und den Besten Dokumentarfilm (an Helin Çelik für Anqa) sowie der Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz (an Simona Obholzer für DIN 18035). Die Diagonale-Schauspielpreise für bemerkenswerte Auftritte in einem Wettbewerbsfilm in Kooperation mit der VdFS gingen an Birgit Minichmayr für Mit einem Tiger schlafen und Voodoo Jürgens für Rickerl – Musik is höchstens a Hobby. Durch den Abend führte Marina Lacković, musikalisch begleitet von EsRap.

Ebenfalls im Rahmen der Diagonale vergeben wurden der Franz-Grabner-Preis (Bester Kinodokumentarfilm Wer hat Angst vor Braunau? Ein Haus und die Vergangenheit in uns von Günter Schwaiger) sowie der Kodak Analog Filmpreis am Festival-Samstag, er ging als Ehrenpreis an Martin Gschlacht für Des Teufels Bad und als Sachpreis an Bernhard Hetzenauer für Those Next to Us. Am Montag Vormittag fand, ebenfalls in Anwesenheit von Vizekanzler Werner Kogler, die Verleihung der Carl-Mayer-Drehbuchpreise (Hauptpreis an Vivian Bausch und Fabian Rausch für das Treatment zu Soldat) sowie der Thomas Pluch Drehbuchpreise (Hauptpreis an Veronika Franz und Severin Fiala für Des Teufels Bad) statt und am Dienstag Abend der Publikumspreis der Kleinen Zeitung, der an Caravan von Lucy Asthon ging.

Insgesamt 195 Filmproduktionen waren im umfangreichen Programm der Diagonale ’24 zu sehen. Die Diagonale ’25 findet im kommenden Jahr vom 27. März bis 1. April in Graz statt.

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