AK-Präsident Josef Pesserl: „Wir sind so etwas wie eine Klagemauer“

v.l.: AK-Direktor-Stv. Johann Scheuch, AK-Präsident Josef Pesserl und AK-Direktor Wolfgang Bartosch. Foto: AK-Stmk/Deckan

Die Drähte zu den Expertinnen und Experten der steirischen Arbeiterkammer liefen auch im vergangenen Jahr heiß: knapp 260.000 Rechtsauskünfte wurden erteilt. Die für die AK-Mitglieder erstrittenen Beträge erreichten die stolze Summe von 66,7 Millionen Euro.

Auffällig dabei ist vor allem der explosionsartige Anstieg bei den Anfragen und Beratungen hinsichtlich Wohnen. „Da wurden wir förmlich überrannt – fast 14.000 Anfragen betreffend diesem Themenkomplex “, so AK-Präsident Josef Pesserl heute bei der Präsentation der Leistungsbilanz.

Die Teuerungswelle ließ die Anfragen wegen Mieterhöhungen um 10 Prozent steigen. Die Anfragen zu Energie und Heizkosten haben sich verdreifacht! „Unsere Experten werden da fast zu Psychotherapeuten“, so Pesserl.

Etwa 1,3 Millionen Euro wurden im Konsumentenschutz großteils auf außergerichtlichem Weg hereingeholt. Aber auch die anderen Bereiche im Konsumentenschutz, wie bei Reisen, Einkauf, bei Dienstleistungen, bei Krediten und Leasing nehmen permanent zu. „Im Schnitt sind es 1.000 Rechtsauskünfte pro Tag, welche die Experten der AK geben“, so AK-Direktor Wolfgang Bartosch.

Konflikte im Arbeitsrecht

10,5 Millionen Euro wurden von der AK erstritten, davon mussten 5,6 Millionen Euro gerichtlich durchgesetzt werden. „Das sind Gelder, die unseren Mitgliedern ohne unser Eingreifen vorenthalten worden wären“, streichen Pesserl und Bartosch die Bedeutung der arbeitsrechtlichen Beratung für die AK-Mitglieder hervor. An der Spitze der „Problembranchen“ lag auch im Jahr das Gastgewerbe, gefolgt vom Handel, der Leiharbeit, dem Transport und der Reinigungsbranche. Häufig geht es dort um Gehalt und Lohn, strittig sind dann Sonderzahlungen, Urlaubsersatzleistung, Überstunden und die Kündigungsentschädigung.

Bedeutsam sind auch die Fälle im Sozialrecht. Nicht weniger als 33,7 Millionen Euro betrug da der Vertretungserfolg. Der Großteil entfiel auf vor Gericht erstrittene Pensionsleistungen. Aber auch bei entgangenem Pflegegeld (2,1 Millionen Euro) und fehlenden Ausgleichszulagen (2,6 Mio. Euro) konnte die AK erfolgreich Problemfälle lösen.

Einige Großpleiten waren der Auslöser für intensive Beratungen – allen voran die Insolvenz der Gruppe Christof Industries mit insgesamt 3,5 Millionen Euro.

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