Die Soundmacher aus Graz

Als Startup mit Plugins im Höhenflug

Alexander Wankhammer, Ralf Baumgartner, Daniel Hojka, Peter Sciri (v.,l.)

Wenn es wegen Hunger um Nahrungsaufnahme oder Lebensmittel geht, dann sind die Mitarbeiter von Sonible bestens vernetzt. Liegt doch das erfolgreiche Grazer Startup nur einen Steinwurf hinter dem Obst- und Gemüsemarkt am Kaiser-Josef-Platz. Gibt’s die Lust auf Uni-Luft, dann ist die TU in der Rechbauerstraße gleich um die Ecke oder zum Entspannen das dortige Kult-Kino. Doch jetzt, in Corona-Zeiten ist für die knapp 20 Mitarbeiter meist Homeoffice angesagt. Eine intelligente Vorsichtsmaßnahme.

Das ist auch das Stichwort für den KLIPP-Bericht und den Umstand, dass die drei Startup-Gründer Ralf Baumgartner, Peter Sciri und Alexander Wankhammer leicht greifbar sind. Daniela Hütter, die rechte Hand der Geschäftsführung, auch für das Marketing verantwortlich: „Wir setzen ganz stark auf Artificial Intelligence. Konkret ermöglicht die von uns entwickelte Technologie, dass Audiospuren automatisiert verbessert werden – und zwar mit Plugins.“ Was ist smart dabei? Hütter: „Im Hintergrund arbeiten auf Musiksignale trainierte Algorithmen.“

„Unauffällig“ die Büro-Location – Ecke Haydngasse/Wastiangasse. Umso auffälliger ist der Erfolg. Rund 15.000 Musik-Profis weltweit profitieren von dieser Zeitersparnis. Darunter die Produzenten von Coldplay oder Alicia Keys oder der Streaming-Gigan Netflix. Sonible ist im Höhenflug.

Im Jahr 2016 hatte sich die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) an Sonible über die Finanzierungsaktion „Risikokapital“ beteiligt und so wesentliche Wachstumsschritte ermöglicht. Kürzlich wurden die knapp 30 Prozent der Anteile zurückgekauft und mit sattem Aufschlag an die Innsbrucker Go Invest weiter verkauft. Christoph Ludwig, Geschäftsführer der SFG: Man sei stolz, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein.

Diese begann 2013. Ralf Baumgartner, Peter Sciri und Alexander Wankhammer haben als Studenten der TU Graz bereits als Techniker bei Live-Konzerten oder im Tonstudio – unabhängig voneinander – viel mit „Signal-Verarbeitung“ zu tun gehabt. „Alle haben wir die gleichen Probleme gehabt, aber keine wirklichen Lösungen dafür.“ Im Studiengang „Audio Engineering“, einem gemeinsamen Projekt der TU und der Kunstuni Graz, den alle drei besuchten und sich dort ihre akademische Würde erarbeiteten, entstand die Idee für die Gründung von Sonible. Das Gründer-Trio: „Die Herausforderung war, mit KI und den digitalen Möglichkeiten ein sinnvolles Werkzeug zu entwickeln.“ Für die Plugins mit KI überweisen die weltweit arbeitenden Kunden knapp 130 Euro pro Stück. „Sie übernehmen zum Teil die Arbeit des Ton-Ingenieurs bei einer Produktion“, so die Sonible-Macher. Damit können die Profis, aber auch jene, die zu Hause im Wohnzimmer ihre Video- und Audio-Produktionen machen, mit einer Digital Audio Workstation (DAW) und den Plugins von Sonible die Hörqualität entscheidend verbessern. Und die Sound-Tüftler arbeiten bereits an der nächsten Generation.

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