Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr: “Ich behalte mir 2.200 Euro im Monat”

Transparente KPÖ: “Tag der offenen Konten”

Von ihrem Nettogehalt von 7.902 Euro. “Ich nage damit nicht am Hungertuch”, betont Elke Kahr, “weil auch mein Mann” (Stephan Parteder) “ein Einkommen hat." Für die 82 Quadratmeter große Wohnung fallen 804 Euro Miete samt Betriebskosten an und dazu kommen 124 Euro monatlich für Fernwärme. Beim Strom gibt es sogar ein Guthaben im abgelaufenen Jahr. Ihre Anmerkung “Weil wir wenig zu Hause sind" sorgt natürlich für Amüsement. 

Bei der gestrigen Pressekonferenz liegen Akten aller Details über die Spenden vor der KPÖ-Bürgermeisterin und ihrem Stadtrat-Kollegen Robert Krotzer fotogerecht zum Durchblättern auf dem Tisch. Die Grazer KPÖ hatte Medien gestern zum “Tag der offenen Konten 2022” in die Klubräume der KPÖ im Grazer Rathaus eingeladen.

“Ich behalte mir 2.200 Euro im Monat.” Das sei praktisch die Obergrenze an monatlichem Einkommen, das die KPÖ für ihre Funktionäre in Stadt und Land und auf Bezirksebene aliquot festgelegt hat.

Im abgelaufenen Jahr hat Elke Kahr 95.262,11 Euro netto von ihrer Bürgermeister-Gage in Not geratenen Menschen zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahre 2005 hat Kahr damit insgesamt die Millionen-Euro-Grenze an “Gehaltsvericht” zugunsten des KPÖ-Spendentopfs erreicht

Von dem 6.200 Euro Nettogehalt, das ihre Regierungskollegen Robert Krotzer und Manfred Eber erhalten, geben diese jeweils 4.000 Euro an den KPÖ-”Spendenfonds”. Diese Regelung gilt auch für den 13. und 14. Monatsgehalt bei den drei Grazer Stadtregierern. Insgesamt haben die Grazer KPÖ-Funktionäre und -Mandatsträger damit im zu Ende gehenden Jahr 285.138,34 Euro als Unterstützung an 2.076 hilfsbedürftige Menschen weitergegeben. Die KPÖ-Mandatsträger im Steirischen Landtag halten sich ebenso an die Gehaltsobergrenzen, aber unterstützen Projekte in ihren eigenen politischen Bezirken.

Den größten Anteil der Unterstützung ging im abgelaufenen Jahr für den Lebensbedarf auf – Bekleidung, Lebensmittelgutscheine, Bestattungskosten. Dann folgen die Mietzinszuzahlungen, womit Delogierungen verhindert werden. Übermäßig gestiegen sind auch die Unterstützungen für Strom- und Heizkosten sowie auch für Wohn-Einstiegskosten. Das sind Kautionen, Provisionen und Baukostenbeiträge. Weiters hilft die KPÖ auch Menschen, die im Gesundheitsbereich Arztrechnungen und Medikamente benötigen, bei Fahrtkostenzuschüssen, sowie mit Zuschüssen bei der Anschaffung von Haushaltsgeräten, Boilern und Möbeln. Spenden gehen an soziale Initiativen und Vereine.

“Der Hauptteil unserer Arbeit ist aber die persönliche Beratung”, so Elke Kahr und Robert Krotzer gestern vor den Medienvertretern. Für die Menschen zu intervenieren bei Behörden und Hauseigentümern oder auch im Gesundheitsbereich. “Wir haben die Möglichkeiten dazu und dafür machen wir uns stark.” Nicht das Geld, sondern die Beratung sei oft noch entscheidender, um mit den Bedürftigen auch einen “Plan B” zu erarbeiten, also einen Ausweg aus ihrem finanziellen Dilemma.

Ein Vorschlag am Rande der Präsentation: Man werde in Graz überlegen, auch das Klimaticket so zu gestalten, dass dieses in monatlichen Raten abgebucht werden kann.

Logischerweise wurden im abgelaufenen Jahr auch Unterstützungen für ukrainische Flüchtlinge über den KPÖ-Spendentopf geleistet.

Seit dem Beginn der KPÖ-Initiative “Tag der offenen Konten” im Jahre 198 wurden bisher mit 2.908.681,31 Euro 23.809 Personen und Familien unterstützt.

Es fehlt natürlich jeder statistische Hinweis für eine Korrelation dafür. Bei der letzten Gemeinderatswahl im September 2021 wählten knapp 34.300 Grazer die KPÖ und machten damit die Kommunisten zur stimmenstärksten Partei im Grazer Rathaus. Erst damit bekam Elke Kahr die Chance, zur ersten Bürgermeisterin in Graz gewählt zu werden

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