Kapitäne bleiben an Bord

Energie Steiermark mit Bilanz in turbulenten Zeiten

Bei stürmischer See geht der Kapitän nicht von Bord“, antwortete LH Hermann Schützenhöfer im vorigen Jahr aufgrund der Turbulenzen in der ÖVP. In diesem Sinne sollte man die Vertragsverlängerung der beiden Vorstände Christian Purrer und Martin Graf bis März 2025 sehen. Der Aufsichtsrat der Energie Steiermark, die ja mehrheitlich im Eigentum des Landes steht, wird den Beschluss darüber in der kommenden Sitzung im Mai fassen.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Die aktuelle Entwicklung auf den Energiemärkten führt uns einmal mehr vor Augen, dass wir in Österreich unabhängiger in der Energieversorgung werden müssen. Die Energie Steiermark setzt mit ihren Investitionen in Erneuerbare Energie-Projekte deshalb die richtigen Schritte für eine krisenfeste Zukunft.“

Die Energie Steiermark hat im Geschäftsjahr 2021 186,4 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung von Projekten im Bereich Erneuerbare Energie investiert. Über 120 Millionen flossen dabei in den Ausbau intelligenter Netz-Infrastruktur, um vor allem grünen Strom aus Photovoltaik-Anlagen einspeisen zu können. „Diese Rekord-Investition ist Teil unserer Strategie, die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu verkleinern“, betonten Vorstandssprecher Christian Purrer und Finanzvorstand Martin Graf anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses.

Die teilweise dramatisch gestiegenen Beschaffungskosten für Elektrizität und Erdgas auf den internationalen Energiebörsen haben das Ergebnis deutlich eingetrübt. So hat sich z.B. der Preis für Erdgas um ein Vielfaches erhöht. „Trotz eines überaus turbulenten Umfeldes ist es jedoch gelungen, durch frühzeitige Sicherung von Energiemengen in den vorangegangenen Jahren die historischen Entwicklungen an den Energiebörsen 2021 abzufedern und nur teilweise an die KundInnen weitergeben zu müssen“, so Vorstandssprecher Purrer, „die Verwerfungen der Märkte sind durch diese Maßnahmen also bis dato noch nicht voll bei den EndverbraucherInnen angekommen“.

Aufgrund der krisenhaften Situation ist das Operative Ergebnis gesunken. Der Umsatz stieg jedoch von 1.584,9 Millionen Euro (2020) auf 1.807,2 Millionen Euro. Die Dividende für das Land Steiermark und den australischen Minderheitsgesellschafter Macquarie fällt für das Geschäftsjahr 2021 mit insgesamt 48 Millionen Euro nur unwesentlich geringer aus als in den letzten Jahren (2020: 50 Millionen Euro). Seit 2016 konnte die Energie Steiermark in Summe rund 400 Mio. EUR ausschütten. Angesichts des krisenhaften Umfeldes wird die Dividende 2021 jedoch erst im Herbst des heurigen Jahres abgerufen werden.

Bis 2030 wird die Energie Steiermark mehr als 1,5 Milliarden Euro in den Um- und Ausbau der Energienetze investieren, mehr als 600 Millionen Euro in die Erzeugung von Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft. Weitere 400 Millionen Euro gehen in die Digitalisierung sowie Innovationen wie grünen Wasserstoff und die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.

Aufsichtsratspräsident Josef Mülner wird sein Amt im Dezember heurigen Jahres anlässlich seines 75. Geburtstages zurücklegen.

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